OB Frank Nopper besuchte am Freitag Unter- und Obertürkheim und nahm die Problemfelder der Bürgerinnen und Bürger auf.
Unter-/Obertürkheim - Im Rahmen seiner Stadtbezirkstour schlenderte Oberbürgermeister Frank Nopper am Freitagvormittag durch Untertürkheim, um sich am Nachmittag die Sorgen und Wünsche der Obertürkheimer anzuhören. Nach erst sechs Monaten Amtszeit kam das Stadtoberhaupt zwar noch mit leeren Händen, dafür mit offenen Ohren und dem ein oder anderem Versprechen. Denn der „Frust der Anwohner“, so Stefanie Schwarz beim Zwischenstopp auf der Widdersteinstraße, ist „recht groß“. Mit dem Verweis auf leer stehende Ladenflächen erinnerte die Vorsitzende des Industrie-, Handels- und Gewerbevereins (IHGV) Untertürkheim, an jene Projekte, die den Untertürkheimern versprochen wurden, aber bislang nicht über den Status von Planungen hinausgekommen seien: Masterplan Untertürkheim mit Verschönerung der Fußgängerzone, Neugestaltung des Post-Areals, Umgestaltung des Lindenschulviertels und Sanierung des Karl-Benz-Platzes. Im Rahmen einer Studie sei vor Jahren festgestellt worden, dass der Stadtbezirk Untertürkheim am schlimmsten vom Trading-Down-Effekt betroffen sei, erinnerte Schwarz’ IHGV-Vorgänger Klaus D. Warth an altbekannte Fakten. „Außer verbalen Trostpflästerchen wurde von der Stadt aber wenig gemacht.“
Klaus Drechsel fügte an, dass es wenige Stadtbezirke gebe, in denen sich die Bürgerinnen und Bürger so stark engagieren wie in Untertürkheim. „Wir haben uns auch im Rahmen des Masterplans beteiligt und einen guten Job gemacht, aber die Resonanz war gering.“
Lindenschulviertel als Sorgenkind
Nicht nur durch die vorausgegangene Diskussionsrunde mit den Bezirksbeiräten kannte Nopper die Sorgenkinder der Untertürkheimer bereits. „Mein Sohn hat im Wirtemberg-Gymnasium Abitur gemacht. Ich weiß um die Problematik der Umgestaltung des Lindenschulviertels und kenne den Zustand des Bahnhofs“, sagte Nopper.
Schandfleck Bahnhof
Der Bahnhof könnte ein Schmuckkästchen werden und dies dann zum Ansteckungseffekt für die Sanierung umliegender Gebäude führen. Auch der Karl-Benz-Platz vertrage, das wurde Nopper beim Zwischenstopp vor Ort klar, eine Aufwertung. Mit Blick auf die Grünrabatten versprach er, dass hier bis 2022 zumindest auch mit Hilfe der Bürger blühende Oasen entstehen. „Und wenn ich 2023 wieder zur Stadtbezirksrunde komme, werden wir einige der angesprochenen Themen mit vereinten Kräften zumindest angefangen haben“, meinte er zu Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel. Dazu zähle das Parkplatzproblem für Mitarbeiter von Firmen seit Einführung des Parkraummanagements und die Integration des Kulturtreffs in das geplante Bürgerhaus.
Kreisverkehr an den Otto-Hirsch-Brücken
Anderer Stadtbezirk, ähnliche Herausforderungen: Auch am Obertürkheimer Markt ging es den Bezirksbeiräten und Bürgern um die unansehnlichen Rabatten und Bäume. „Wir müssen hier schauen, dass wir den Bereich vielleicht auch mithilfe engagierter Bürger aufwerten“, empfahl Nopper. Zumindest die Sorge um die Zukunft des Cap-Markts scheint bei den Bürgern geringer, seitdem bekannt ist, dass ein neuer Inhaber in die Zukunft des Einkaufsmarkts investiert. Auch die Stadtverwaltung will im kommenden Jahr „endlich“ etwas zu Verbesserung des Ortsanfangs beitragen. Nopper und die Teilnehmenden sahen sich den geplanten Kreisverkehr an den Otto-Hirsch-Brücken/Göppinger Straße an. „Das ist das für unseren Stadtbezirk das mit Abstand wichtigste Zukunftsprojekt“, waren sich die Bezirksbeirätinnen und Bezirksbeiräte einig. Sie reklamierten aber, dass in weiteren Schritten die Umgestaltung der Otto-Hirsch-Brücken und der Göppinger Straße mit einem Minikreisel an der Asangstraße folgen müssten.