Oberbürgermeister Fritz Kuhn beim Start der neuen Tarifzone 1 im Stadtgebiet Stuttgart an der Haltestelle Mineralbäder. Foto: Lichtgut/Leif-H.Piechowski

Oberbürgermeister Fritz Kuhn sieht die Lösung für die Verkehrsprobleme in Stuttgart im öffentlichen Nahverkehr.

Stuttgart - Mit der Tarifreform des Stuttgarter Verkehrsverbunds (VVS) ist die Stadt nach Einschätzung von Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) einen großen Schritt weiter. „Unsere Verkehrsprobleme (...) gehen nur über den ÖPNV weg“, sagte Kuhn am Mittwoch bei der Unterzeichnung der Zuschussfinanzierung für die Tarifreform, die zum 1. April in Kraft tritt.

Dann werden aus 52 Zonen im Verkehrsverbund Stuttgart fünf Ringe. Das Land gibt in den kommenden sechs Jahren jeweils 42 Millionen Euro jährlich dafür. Stadt und Landkreise übernehmen weitere Kosten.

Denn die Fahrkarten werden durch die Reform teils deutlich günstiger. Das Stuttgarter Stadtgebiet beispielsweise fällt künftig nur noch in eine statt zwei Zonen.

Stuttgarter Nahverkehr werde von einem der teuersten bundesweit zu einem der günstigsten

Eine Einzelfahrt von der Stadtmitte zum Stadtrand - etwa nach Möhringen - kostet dann nur noch 2,50 Euro statt bislang 2,90 Euro. Der Stuttgarter Nahverkehr wird damit nach den Worten von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) von einem der teuersten Nahverkehre bundesweit zu einem der günstigsten.

Denn über die neuen Zonen hinaus hat der VVS in diesem Jahr auf eine Tariferhöhung verzichtet. Es sei wichtig, dass auch das Angebot besser werde, sagte Hermann weiter. So würden längere Bahnen eingesetzt und die S-Bahnen sollen tagsüber im 15-Minuten-Takt fahren. „Nur so schaffen wir es, dass die Menschen umsteigen.“

Das könnten künftig deutlich mehr sein. Denn zum 1. April greift auch die nächste Stufe des Fahrverbots in Stuttgart. Dann dürfen auch Anwohner mit S-Kennzeichen nicht mehr mit ihrem Euro-4-Diesel ins Stadtgebiet fahren - es sei denn sie verfügen über eine Ausnahmegenehmigung.