Patrick ist froh, dass er ein Bett und ein Dach über dem Kopf hat. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Früher war es ein Schutz vor dem Erfrieren für einige Monate. Heute ist die Notübernachtung der Stadt das ganze Jahr offen, an zwei Standorten. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Stuttgart - Das Treppenhaus des Altbaus in der Hauptstätter Straße wirkt karg. Die dunkelgrüne Vertäfelung hat schon bessere Zeiten gesehen. Auch das Dachgeschoss ist schmucklos. Dort schläft zurzeit Patrick. Auf Dekoration verzichtet der 39-Jährige gerne, solange er sich nur in ein Bett legen kann. Er hat schwere Zeiten hinter sich: Zehn Jahre hat er als ungelernter Altenpfleger gearbeitet, landete dann im Immanuel-Grözinger-Haus, einem Wohnheim für alleinstehende Männer in schwierigen Lebenslagen, verlor den Platz aber wieder, als er eine höhere Geldstrafe im Gefängnis absitzen musste. Jetzt hat er Zuflucht in der Hauptstätter Straße 150 gefunden, Stuttgarts größter Notunterkunft.