Der neue Pforzheimer Oberbürgermeister Peter Boch. Foto: dpa

Der Herausforderer Peter Boch kegelt Gert Hager mit einer deutlichen Mehrheit aus dem Amt.

Pforzheim - Es war spannend bei der Wahl zum Oberbürgermeister in Pforzheim am Sonntag. Der bisherige Amtsinhaber Gert Hager, ein SPD-Mann, konnte sich seiner Sache alles andere als sicher sein. Und tatsächlich hat sein Herausforderer Peter Boch (CDU) die Wahl dann auch mit einer absoluten Mehrheit gewonnen. Er erhielt 51,5 Prozent der Stimmen. Gert Hager kam auf lediglich 40,8 Prozent.

Boch, geboren in Waldshut, kam bei den Wählern bestens an. Er ist nicht nur eloquent, sondern besticht auch durch seine offene Art. Seine Ballettambitionen, er war Eleve an der Stuttgarter Schule von John Cranko, musste er mit 17 wegen einer Verletzung aufgeben. Daraufhin wechselte er zur Polizei und kam in das Personenschutzkommando, das auch auf den aus Pforzheim stammenden Ministerpräsidenten Stefan Mappus aufpasste. Seit 2011 ist Boch Bürgermeister in Epfendorf (Kreis Rottweil). In der Gemeinde mit 3400 Einwohnern siegte er auf Anhieb gegen zwei vor Ort bestens bekannte Kontrahenten – Boch schlug sowohl den Amtsinhaber als auch dessen Vorgänger.

Auf den neuen Oberbürgermeister warten große Herausforderungen in der Stadt mit ihren 125 160 Einwohnern: Der Schuldenstand liegt bei 312 Millionen Euro, die Arbeitslosenquote beträgt 6,6 Prozent, es gibt viele Leerstände und Verkehrsprobleme. Weil die Kommunalkasse leer ist, musste die Gewerbesteuer auf 450 Punkte angehoben werden. Mit 24,2 Prozent und einem Direktmandat bei der Landtagswahl 2016 hatte die Pforzheimer AfD bundesweit für Schlagzeilen gesorgt.

Ebenfalls kandidiert hatte Andreas Kubisch, er erhielt 2,8 Prozent der Stimmen. Der vierte Kandidat Dimitrji Walter kam auf 4,8 Prozent der Stimmen.