Kadir Koyutürk arbeitet seit sieben Jahren bei der Stadt Kornwestheim. Jetzt will er OB werden. Foto: Yakup Zeyrek

Kadir Koyutürk hat sich entschieden. Der Leiter der Stabsstelle Soziales und Teilhabe der Stadt Kornwestheim wird seine Bewerbung für die OB-Wahl in den nächsten Tagen auf dem Rathaus abgeben.

Jetzt also doch. Am Donnerstag hatte Kadir Koyutürk sich noch nicht in die Karten schauen lassen, am Freitagmittag legte er sie dann aber auf den Tisch. Der Leiter der Stabsstelle Soziales und Teilhabe der Stadt Kornwestheim wird dem CDU-Bewerber Nico Lauxmann bei der OB-Wahl am 25. Juni Konkurrenz machen. Und zwar ohne Unterstützung des Beraters Martin Müller, wie er betont. Müller ist Geschäftsführer der Lebenswerke GmbH, die unter anderem Menschen berät, die Bürgermeister werden wollen.

Bis Mitte März wolle er sich entscheiden hatte Koyutürk angekündigt. Bis dahin wolle er noch Gespräche mit Fraktionen, Ortsverbänden, Vereinen und Organisationen führen. „Die Gespräche haben mir viel Mut gemacht und mich bestärkt: Ich will OB werden und zieh das jetzt durch“, sagt der 41-Jährige, der mit Frau und zwei Söhnen in Kornwestheim lebt. Der Diplom-Ingenieur – berufsbegleitend hat er ein Master-Studium in Sozial- und Kulturwissenschaften abgeschlossen – ist seit sieben Jahren bei der Stadtverwaltung. Darüber hinaus coacht und berät er Kommunen sowie Institutionen.

Seit 2010 ist Koyutürk Mitglied bei den Grünen. Bei der OB-Wahl will er als unabhängiger Kandidat antreten. „Ich werde meine Mitgliedschaft bei den Grünen ruhen lassen“, kündigt er an. Das soll Transparenz und Offenheit zeigen. Das Amt des OB habe mit Parteizugehörigkeit nichts zu tun. Apropos Partei. Bislang hat sich noch keine Fraktion hinter den Kandidaten gestellt. Doch das wird sich in den nächsten Wochen noch ändern, hofft Koyutürk.

Wird der 41-Jährige gewählt, will er die Teilhabe der Bürger an Entscheidungsprozessen der Stadt stärken und Kornwestheim als moderne und offene Stadt gestalten, in der Chancengleichheit und Gleichberechtigung für alle gelebt wird.

Ein vorgefertigtes Programm habe er nicht, sagt Koyutürk. Vielmehr wolle er mit den Bürgern Ziele und Visionen für Kornwestheim entwickeln und ein nachhaltiges Konzept erarbeiten. So müsse die Stadt bei den Themen Klimaschutz und Digitalisierung eine Vorbildfunktion einnehmen. Gleichzeitig müssten Alternativen auf dem Wohnungsmarkt für bezahlbaren Wohnraum und neue Wohnformen gefunden werden. „Zugleich möchte ich Kornwestheim als Standort für die kreative und digitale Wirtschaftsszene gewinnen.“ Kommende Woche will er seine Unterlagen abgeben. Den ersten Wahlkampftermin hat er dann am Samstag, 25. und Sonntag, 26. März, jeweils von 11 bis 14 Uhr auf dem Frühlingsmarkt und dem Street Food Festival.

Die Bewerbungsfrist für die Wahl endet am 30. Mai. Zwei Kandidaten gibt es jetzt und es werden wohl noch mehr werden. Eventuell sogar ein weiterer Rathausmitarbeiter – so wird im Städtle gemunkelt.