Die Altstadt von Wertheim steht unter Denkmalschutz – das macht sie für den großflächigen Einzelhandel zu einem schwierigen Pflaster. Foto: Adobe/Stock

Wertheim wählt am Sonntag einen neuen OB. Von dem Factory-Outlet Wertheim Village profitiert die Stadt nicht wie erhofft. Der Onlinehandel macht den Läden im Zentrum zu schaffen. Aber die Stadt geht ihren eigenen Weg.

Wertheim - Die Babyboutique in der Gerbergasse in der Wertheimer Altstadt schwebt nicht mehr auf Wolke 7, im Gegenteil. Der gleichnamige Laden ist seit November geschlossen. Auf einem Zettel im Fenster steht: „Nun könnt ihr eure Sachen bald nur noch im Internet kaufen. Ob das der richtige Weg ist?“ Nicht ohne Bitterkeit verabschieden sich die Betreiber nur zweieinhalb Jahre nach der Eröffnung von ihrer Kundschaft. „Der Strukturwandel des Handel kommt besonders bei den Mittelstädten an“, sagt Jürgen Strahlheim, der Wirtschaftsförderer der nördlichsten Stadt Baden-Württembergs, die an diesem Sonntag einen neuen Oberbürgermeister wählt. Dafür schlage sich Wertheim gut: nur sechs bis acht Leerstände gebe es in der Altstadt, die seien sofort wieder belegbar.