Marian Schreier: Wird der von der SPD-Kreispartei ungeliebte Einzelbewerber zum Konsenskandidat des ökosozialen Lagers, um einen CDU-OB Frank Nopper zu verhindern? Foto: Leif Piechowski

Nach der krachenden Niederlage ihres Kandidaten Martin Körner ringt die SPD um eine Wahlempfehlung. Ein CDU-OB Frank Nopper soll auf jeden Fall verhindert werden.

Stuttgart - Am Tag nach dem ersten Durchgang der OB-Wahl hat Martin Körner erst mal eingekauft, um für die Familie das Mittagessen zuzubereiten. Gutes Essen hält ja bekanntlich Leib und Seele zusammen. Und um die sozialdemokratische Seele dürfte es derzeit nicht gut bestellt sein. Nicht einmal zehn Prozent der Wahlberechtigten haben dem SPD-Fraktionschef im Gemeinderat am Sonntag ihre Stimme gegeben – ein Desaster für den Genossen und seine Partei. 2004 hatte Ute Kumpf im ersten Wahlgang aus heutiger Sicht ein Traumergebnis von 32,8 Prozent erzielt. Wer sich an die Hoffnung geklammert hatte, mit den 15,1 Prozent der SPD-Bewerberin Bettina Wilhelm von 2012 sei der Tiefpunkt für die Partei erreicht, sieht sich eines Besseren belehrt. Noch vor Ende der Stimmenauszählung hatte Körner folgerichtig das Handtuch geworfen und seinen Verzicht auf eine weitere Kandidatur bei der entscheidenden Runde am 29. November erklärt. „Meine Motivation für Kommunalpolitik bleibt ungebrochen“, verkündet der gescheiterte OB-Bewerber dem Ergebnis zum Trotz.