Richard Arnold (61) geht bei der Stuttgarter OB-Wahl im November nicht für die CDU ins Rennen. Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Der Schwäbisch-Gmünder Rathauschef Richard Arnold steht nicht als OB-Kandidat der Stuttgarter CDU zur Verfügung. Das erfuhr unsere Zeitung aus Unionskreisen. Arnold galt parteiintern als Favorit für den Job.

Stuttgart - Der Gmünder Rathauschef Richard Arnold (61) wird sich nicht um das Amt des CDU-Kandidaten für die Stuttgarter OB-Wahl im November bewerben. Das erfuhr unsere Zeitung am Mittwochnachmittag aus Parteikreisen. Im Falle einer Bewerbung hätte Arnold nach Informationen unserer Zeitung innerhalb der Union als Favorit für die OB-Kandidatur gegolten.

Bis 2009 war Arnold Leiter der baden-württembergischen Landesvertretung bei der EU in Brüssel. 2007 war er bei einer Umfrage im „Manager-Magazin“ als einer der zehn bekanntesten und einflussreichsten Deutschen in Brüssel genannt worden. 2009 kandierte er in Schwäbisch Gmünd und sicherte sich im ersten Wahlgang den Sieg. 2016 wurde er als möglicher Spitzenkandidat für das Amt des Ministerpräsidenten gehandelt. Er schlug das Angebot aus und stellte sich 2017 in Schwäbisch Gmünd erfolgreich zur Wiederwahl.

Kreischef Kaufmann hegt eigene Ambitionen, hat aber Konkurrenz

Die vom CDU-Kreisvorstand eingesetzte Findungskommission unter Leitung des stellvertretenden Kreisvorsitzenden Roland Schmid muss nun weiter nach einem geeigneten Bewerber fahnden: Noch im Rennen sind der Backnanger OB Frank Nopper, der Rottenburger Amtsinhaber Stephan Neher, Freudenstadts Rathauschef Julian Osswald sowie Hartmuth Holzwarth, zurzeit Stadtoberhaupt in Winnenden. Nach Arnolds Absage gilt jetzt Nopper parteiintern als Favorit. Eigene Ambitionen werden aber auch dem Kreisvorsitzenden der Stuttgarter CDU, Stefan Kaufmann, nachgesagt, der sich bisher aber nicht offiziell erklärt hat. Die Findungskommission hatte allerdings im Vorfeld Kaufmann sowie den beiden weiteren lokalen Aspiranten, Fraktionschef Alexander Kotz und der Bundestagsabgeordneten Karin Maag, zu verstehen gegeben, dass man ihnen wenig Siegchancen einräume. Kaufmann hatte darauf mit Verwunderung reagiert und betont, die Entscheidung treffe der Nominierungsparteitag am 21. März. In der Partei wird spekuliert, dass Arnolds Absage auch mit Kaufmanns Planungen zusammenhängen könnte. Kaufmann und Arnold sind eng befreundet, und der Gmünder OB hatte deutlich gemacht, nicht für eine Kampfkandidatur gegen den Kreisvorsitzenden zur Verfügung zu stehen.