Johannes Fridrich und seine Frau Astrid freuen sich über den klaren Erfolg. Foto:  

Johannes Fridrichs Sieg zeigt, dass die Bürger einen erfrischenden Newcomer an der Spitze der Stadt haben wollen, kommentiert unser Autor Wolfgang Berger.

Nürtingen - Johannes Fridrich war von seinem Triumph selbst überrascht. Dass der 41-jährige Jurist seinen Konkurrenten Matthias Ruckh bei der Oberbürgermeisterwahl so deutlich schlagen und damit in das Nürtinger Rathaus einziehen würde, war von den meisten Beobachtern nicht erwartet worden. Dass die Überraschung nun gleich im ersten Wahlgang perfekt ist, hat mehrere Gründe. Johannes Fridrich ist rhetorisch ausgesprochen versiert. Ihm ist es offensichtlich gelungen, mit seiner frischen Art die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger für seine Ideen zu gewinnen und zu begeistern. An mangelnder Kompetenz ist Matthias Ruckh jedenfalls nicht gescheitert. Diese wird dem erst 2018 in Wolfschlugen überzeugend im Amt bestätigten Bürgermeister niemand absprechen.

Wie zuvor schon in anderen Städten setzt sich in Nürtingen ein Trend fort, wonach die Bürger gerne jenen ihr Vertrauen schenken, die nicht Teil des Establishments sind. Neue Gesichter punkten. Prominentestes Beispiel war die Stadt Freiburg, wo vor genau einem Jahr der Oberbürgermeister Dieter Salomon von seinem Herausforderer Martin Horn aus dem Sattel gestoßen wurde. Matthias Ruckh war vor seiner Zeit in Wolfschlugen schon viele Jahre in der Nürtinger Verwaltung tätig gewesen. Dieser Stallgeruch hat dem Verwaltungswirt nicht zum Vorteil gereicht.