Für das Kornwestheimer Rathaus mit seinem markanten Turm wird ein Nachfolger für den OB-Posten gesucht. Foto: Werner Kuhnle

Nico Lauxmann kann sich vorstellen, ins Rennen um die Nachfolge der Kornwestheimer Oberbürgermeisterin zu gehen. Sollte auch sein Gaildorfer Kollege Frank Zimmermann antreten, stünden gleich zwei Christdemokraten auf dem Stimmzettel.

Es kommt Bewegung in die Oberbürgermeisterwahl in Kornwestheim. Eine Bewegung mit nachbarschaftlichem Drive. Der Schwieberdinger Rathauschef Nico Lauxmann liebäugelt mit einer Kandidatur. Eine Entscheidung hat der Verwaltungsmann noch nicht getroffen, das werde in den nächsten Wochen passieren. Ernsthaft sei sein Interesse auf jeden Fall, bestätigte der 46-Jährige jedoch unserer Zeitung.

„Ich wurde von ein paar Seiten angesprochen und gefragt, ob ich mir eine Kandidatur vorstellen könnte“, erzählt Lauxmann. „Aus der Kommunalpolitik, von Vereinsseite und aus der Bürgerschaft.“ Die Anfragen hätten ihn überrascht, gesteht der Verwaltungschef, der im vergangenen Oktober in Schwieberdingen in seinem Amt bestätigt worden ist. „Ich fühle mich sehr wohl hier und bin auch nicht auf der Flucht.“ Einige Gespräche habe er bereits geführt, andere terminiere er gerade. Eine Rolle spiele bei seiner Entscheidung auch die Antwort auf die Frage, ob er seine Zukunft nicht weiter in Schwieberdingen sehe. Zu tun gebe es viel.

Sollte sowohl Lauxmann als auch der Gaildorfer Bürgermeister Frank Zimmermann die Nachfolge von Ursula Keck antreten wollen, stünden mindestens zwei CDU-Männer auf der Bewerberliste. Zimmermann hatte bereits im November sein Interesse signalisiert – noch bevor die Amtsinhaberin überhaupt erklärt hatte, dass sie bei der Wahl am 25. Juni nicht mehr antreten würde. Der 39-Jährige hatte sich zu einem ungewöhnlich frühen Zeitpunkt geoutet. Denn bewerben kann man sich erst vom 4. März an.

Doch auch wenn Zimmermann bereits Gespräche mit den Fraktionen von CDU, SPD und Freien Wählern geführt hat: Seine Entscheidung steht noch aus. Dass jetzt, nachdem die Zeitabläufe und Regularien auf dem Tisch liegen, auch andere Interessenten aus der Deckung gehen, damit habe er gerechnet, betont der Gaildorfer Rathauschef. „Und das ist gut so, denn ich möchte mich wenn, dann einer richtigen Wahl stellen.“

CDU hätte gleich zwei Eisen im Feuer

Für wen sich die Kornwestheimer CDU aussprechen wird, ist derzeit noch völlig unklar. Denn neben den beiden Parteikollegen gibt es offenbar noch weitere Interessenten. Man sei noch in der Entscheidungsfindung und werde weitere Gespräche führen, erklärt der Fraktionsvorsitzende Hans Bartholomä.

Das wollen auch die Liberalen. Ob sie am Ende dann einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken, oder einen der Bewerber unterstützen, werde man zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden, betont Ender Engin. Mit Frank Zimmermann habe man durch den Jahreswechsel bisher nur telefonisch Kontakt gehabt, ein Gespräch in Präsenz stehe noch aus. „Wenn alles gut läuft, haben die Kornwestheimer am Ende aber eine feine, schöne Auswahl – und das ist gut so.“

Die Grünen wollen am Mittwochabend das weitere Vorgehen klären, sagt der Fraktionschef Thomas Ulmer. „Wir wollten den Zeitlauf der Verwaltung abwarten und dann schauen, was von eigener Seite aus kommt und welche Interessenten sich melden.“ Für Ulmer steht aber fest: Man redet mit jedem ernst zunehmenden Kandidaten und eruiert die Schnittmengen. Im Moment sei man noch dabei, die Finger nach einem eigenen Bewerber auszustrecken. Sollte dies nicht gelingen, werde man vermutlich erst recht spät entscheiden, ob man sich hinter einen der Bewerber stelle.

Weiter auf der Suche nach einem eigenen Kandidaten sind auch die Sozialdemokraten. Allerdings sei das Parteibuch nicht das entscheidende Kriterium, betont Florian Wanitschek. „Es muss fachlich wie menschlich passen.“

Eher passiv und in der Beobachterrolle so beschreibt Markus Kämmle das Vorgehen der Freien Wähler in naher Zukunft. Konkrete Gespräche mit Interessenten – abgesehen von Frank Zimmermann – habe seine Partei bislang noch nicht geführt. „Es gibt aber lose Anfragen, und wir werden das sicher noch tun.“ Ob die Freien Wähler einen eigenen Kandidaten stellen werden, lässt Kämmle noch offen. „Wir warten mal ab, wer sich alles bewirbt und entscheiden dann. Es gibt im Landkreis ja einige gute Freie Wähler in einem Bürgermeisteramt.“

Vorstellung
Die Kandidaten, die zur Wahl zugelassen werden, dürfen sich der Öffentlichkeit vorstellen. Dafür ist eine Veranstaltung im K geplant, die am 13. Juni um 19 Uhr sein soll. Jeder Redner hat dabei 15 Minuten Zeit, um von sich zu überzeugen.

Ausschreibung
Am 3. März wird die Stelle im Staatsanzeiger ausgeschrieben, vom 4. März bis 30. Mai können Bewerber ihre Unterlagen einreichen. Gewählt wird am 25. Juni.