Wer hat bald das Sagen im Kornwestheimer Rathaus mit seinem markanten Turm? Foto: Werner /uhnle

In das Rennen um den Chefsessel im Kornwestheimer Rathaus gehen zwei weitere Personen aus der Stadt: der Physiker Stefan Duscher und die Lehrerin Zennure Funke-Ulusoy.

Der Wahlzettel füllt sich: Zwei weitere Bewerbungen sind für die Stelle des Rathauschefs in Kornwestheim eingegangen. Der Physiker Stefan Duscher und die Lehrerin Zennure Funke-Ulusoy haben ihre Unterlagen bei der Verwaltung eingereicht. Beide wohnen in Kornwestheim. Somit wächst die Zahl der Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl auf fünf Personen an.

Der 49-jährige Duscher ist in der Salamanderstadt aufgewachsen und hat dort den Großteil seines bisherigen Lebens verbracht. Der studierte Physiker arbeitet als Angestellter auf diesem Fachgebiet. Er ist nebenberuflich als Dozent für die Bereiche Programmieren und Künstliche Intelligenz an der Volkshochschule Ludwigsburg tätig. Duscher ist parteilos und geht als unabhängiger Bewerber ins Rennen.

Gegen eine „Ökodiktaktur der Grünen“

Bisher ist der Akademiker politisch noch nicht in Erscheinung getreten. Er kandidiert, damit nicht nur Mitarbeiter aus der Verwaltung oder Mitglieder des Stadtrates zur Wahl stehen. „Eine große Interessensgruppe ist bei den Bewerbern bisher noch nicht vertreten“, sagt er. An der Spitze der Stadt brauche es jemanden, der aus der freien Wirtschaft kommt und alle Schichten der Gesellschaft, also auch Geringverdiener, Alte und Schwache, im Fokus habe. Er spüre eine latente Unzufriedenheit der Bürger. Im Falle seiner Wahl möchte Stefan Duscher einen Teil seiner Bezüge als Oberbürgermeister für gemeinnützige Einrichtungen zur Verfügung stellen, verspricht er.

Duscher will einen grünen Oberbürgermeister verhindern. Der 49-Jährige spricht sich gegen eine „Ökodiktatur der Grünen“ aus, die Wirtschaft und Wohlstand gefährde. Zudem möchte er die Unterbringung von Flüchtlingen zum Thema einer Bürgerbefragung machen. „Ich grenze mich aber von jeglichen Extremen ab“, betont er. Stimmen von Reichsbürgern, rechten und linken Extremisten sowie Antisemiten wolle er nicht, sagt der Vater eines erwachsenen Sohnes.

Stefan Duscher geht als unabhängiger Bewerber ins Rennen um den OB-Posten.

Der Kornwestheimer bewirbt sich zum ersten Mal um ein politisches Amt. „Es war ursprünglich nicht Teil meiner Lebensplanung“, sagt er. Mit seiner Kandidatur meine er es aber sehr ernst. „Ich rechne mir durchaus Chancen aus, weil ich sicherlich einen Teil der Leute anspreche“, erklärte er.

Weitere Kandidatin startet am Wochenende in den Wahlkampf

Auch die Pädagogin Zennure Funke-Ulusoy hat ihre Bewerbung im Rathaus abgeben. Die Mutter von zwei Töchtern ist Ende 30 und hat früher an der Philipp-Matthäus-Hahn-Gemeinschaftsschule gearbeitet. Dort unterrichtete sie unter anderem die Fächer Technik und Geschichte. Die Lehrerin will an diesem Samstag, 13. Mai, in den Wahlkampf starten und in der Kornwestheimer Innenstadt auf Passanten zugehen.

Auf der Foto- und Videoplattform Instagram hat Funke-Ulusoy am späten Mittwochabend ihre Kandidatur öffentlich gemacht. Ein Foto dort zeigt sie mit dem Rathausturm im Hintergrund. Ein Gespräch über ihre Bewerbung lehnte sie am Freitag gegenüber unserer Zeitung mit dem Verweis auf terminliche Gründe ab. Sie kündigte an, sich am Montag zur Bewerbung zu äußern.

Drei weitere Kandidaten bewerben sich um die Nachfolge von Ursula Keck (parteilos): Der Schwieberdinger Bürgermeister Nico Lauxmann (CDU), Kadir Koyutürk, Fachbereichsleiter im Kornwestheimer Rathaus, und Markus Kämmle, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Kornwestheims. Der Wahltermin ist am Sonntag, 25. Juni.