Stefan Mappus und Wolfgang Schuster Foto: dapd

Landesvorsitzender der CDU will bei Kandidatensuche für OB-Wahl ein Wort mitreden.

Stuttgart - Rein zeitlich gesehen ist die nächste Oberbürgermeister-Wahl in der Landeshauptstadt Stuttgart noch weit weg; erst mal wird am 27. März ein neuer Landtag und anschließend ein neuer Ministerpräsident gewählt. Erst eineinhalb Jahre später, im Herbst 2012, ist die OB-Wahl angesetzt.

Umso überraschender ist, dass Stefan Mappus (44, CDU) jetzt die Debatte um die Nachfolge von Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (61, CDU) eröffnet hat. „Schuster wird nicht mehr antreten“, sagte der Regierungschef bei einem Treffen mit Chefredakteuren und leitenden Redakteuren deutscher Regionalzeitungen in Stuttgart. Schuster selbst hatte sich zu seiner Zukunft bisher noch nicht geäußert.

Mappus betonte, dass er sich persönlich in die Suche nach einem geeigneten CDU-Kandidaten einschalten werde. „Ich bin ja nicht nur Ministerpräsident, sondern auch CDU-Landesvorsitzender“, sagte er. Das Amt des Stuttgarter Oberbürgermeisters sei das wichtigste kommunalpolitische Amt im Land: „Diese Bastion darf nicht fallen.“

Dabei verbarg Mappus nicht seine Unzufriedenheit über die Situation in der Landeshauptstadt. In Stuttgart gebe es ein Problem, sagte er: „Hier sind große Fehler in der Kommunalpolitik gemacht worden.“ Als Beispiel nannte er den Konflikt um Stuttgart 21. So hätte man diejenigen empfangen müssen, die 65 000 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt hatten.

Aus CDU-Kreisen war am Mittwoch zu hören, die Kandidatensuche sei bereits in vollem Gange. Bis zum Sommer solle eine Vorentscheidung fallen. Als mögliche CDU-Kandidaten sind der Fellbacher Oberbürgermeister Christoph Palm und der OB von Donaueschingen, Thorsten Frei, im Gespräch.