Fritz Kuhn bekommt zu seinem Vorschlag, eine Nahverkehrsabgabe einzuführen, Widerspruch. Foto: dpa

Die Aussage von Oberbürgermeister Fritz Kuhn, dass in Stuttgart eine Nahverkehrsabgabe eingeführt werden sollte, hat in der CDU Empörung ausgelöst.

Stuttgart - Im Interview mit unserer Zeitung hat sich Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) für die Einführung einer Nahverkehrsabgabe ausgesprochen. Sie soll von Autofahrern bezahlt werden, die nach Stuttgart fahren wollen und zugleich ein ÖPNV-Ticket enthalten. Die CDU Stuttgart hat mit Empörung auf diesen Vorschlag reagiert. „Wir sind fassungslos“, sagte der CDU-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Stefan Kaufmann: „Dies wäre ein weiterer harter Schlag für Zehntausende Berufspendler, die tagtäglich zu ihrem Arbeitsplatz in der Stadt pendeln und auf das Auto angewiesen sind“. Für den Wirtschaftsstandort Stuttgart wäre dies von „großem Nachteil.“

Kaufmann warf Kuhn auch vor, wortbrüchig zu sein. Im OB-Wahlkampf 2012, den Kuhn gegen den von der CDU nominierten Kandidaten Sebastian Turner gewonnen hatte, habe Kuhn erklärt, keinesfalls eine City-Maut einführen zu wollen. „Um eine solche würde es sich nun jedoch exakt handeln“, sagte der CDU-Kreisvorsitzende Kaufmann: „Herr Kuhn: damit hätten Sie Ihre Glaubwürdigkeit restlos verspielt!“.