Der Ausbau von Solaranlagen steigt an. Foto: 7aktuell.de/Adomat

Stuttgart kann bei der Nutzung von Solarenergie keinen Spitzenplatz für sich beanspruchen. Laut Solarbundesliga liegen Städte wie Ulm und Reutlingen deutlich vor der Landeshauptstadt.

Stuttgart - Die Solarbundesliga ist eine Initiative, die anzeigt, wie hoch in Städten, Dörfern und Kommunen die Solarleistung pro Kopf ist. Laut dieser Bundesliga liegt Stuttgart nur auf Platz 31 – deutlich hinter Städten wie Ulm und Reutlingen.

Vergleich Nach Angaben des baden-württembergischen Umweltministeriums haben im Land im Jahr 2017 haben Fotovoltaikanlagen 5,2 Terawattstunden (Twh) Energie ins Netz eingespeist. Das entspricht 8,7 Prozent der Bruttostromerzeugung – also inklusive des Strombedarfs der Kraftwerke – in Baden-Württemberg. Zum Vergleich: Bundesweit wurden 2017 rund 40 Terawattstunden Strom aus Solarzellen erzeugt. Spitzenreiter bei der Stromerzeugung aus Sonnenenergie ist Bayern: Dort betrug der Anteil der Fotovoltaik an der Bruttostromerzeugung laut bayerischem Energieatlas schon 2016 13,2 Prozent.

Entwicklung Laut Umweltministerium steigt der monatliche Zubau von Solaranlagen derzeit an. Wurden etwa im Januar 2017 noch etwa zwölf neue Anlagen monatlich installiert, so ist deren Zahl seit April 2018 auf über 25 gestiegen. Im Land gibt es freilich große Unterschiede. Die sogenannte Solarbundesliga, eine bundesweite Initiative zur Erfassung der Leistung aller in der Bundesrepublik erbauten Solar- und Fotovoltaikanlagen, führt in der Kategorie Großstädte die baden-württembergischen Kommunen Ulm (383 Watt Solarstrom pro Einwohner) und Reutlingen (206 Watt) auf den Plätzen eins und zwei. Die Landeshauptstadt steht mit 39 Watt Solarstrom pro Einwohner gerade mal auf Platz 31 des Rankings. Die Einwohnerzahl ist allerdings auch deutlich höher als die von Ulm oder Reutlingen.

Gesamtstromerzeugung Der Anteil aller erneuerbaren Energien am Nettostromverbrauch in Deutschland lag nach Berechnungen des Fraunhofer-Instituts bei 39 Prozent. Die Fotovoltaik rangiert dabei hinter der Windkraft (knapp 16 Prozent) und Biomasse (8 Prozent) auf Platz drei. In der gesamten Republik waren demnach 2017 Solarmodule mit einer Nennleistung von insgesamt 43 Gigawatt auf Dächern und Freiflächen installiert, die sich auf 1,6 Millionen Anlagen verteilen. In der weltweiten Statistik der Länder mit installierter Fotovoltaikleistung rangiert Deutschland hinter China, den USA und Japan auf Platz vier.