Ein Büssing 6000 aus dem Jahr 1955. Joachim Fehernkötter ist mit diesem Oldtimer auf Deutschlandfahrt. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Nutzfahrzeuge sind mindestens 30 Jahre alt und die Teilnehmer im wahrsten Sinne des Wortes Kraftfahrer. In ihren LKW-Oldtimern ohne Bremskraftverstärker und Servolenkung machten sich 63 Fahrer und ihre Beifahrer am Freitag auf den Weg nach Hamburg.

Stuttgart - Hier riecht es so, wie früher Lastwagen gerochen haben. 63 LKW-Oldtimer sind am Freitag zur 15. Deutschlandfahrt für Nutzfahrzeuge aufgebrochen. Sie starteten am Mercedes-Benz-Museum und fahren nun in neun Tagen und sieben Etappen 1200 Kilometer nach Hamburg. Die Fahrzeuge müssen mindestens 30 Jahre alt sein, manche stammen noch aus Vorkriegszeiten. Die Fahrer, zumeist Besitzer der raren Stücke, kommen aus Deutschland, den Niederlanden, aus Belgien, Großbritannien, Schweden, Norwegen und der Schweiz.

Viele Teilnehmer sind Spediteure, andere Oldtimer-Enthusiasten, so wie Peter Krass. Der pensionierte Arzt fährt zum 10. Mal mit: „Ich lebe die Träume meiner Jugend aus. Wenn ich in meinem Opel Blitz sitze und den Motor höre, fühle ich mich 60 Jahre jünger.“

Die Tour soll nicht nur Spaß machen, sondern auch für die Nutzfahrzeugbranche werben: „Ohne LKWs läuft in Deutschland nichts, aber sie sind nicht gerade beliebt. Doch unsere Oldtimer erregen Aufmerksamkeit und fast jeder findet sie spannend. Damit nähren wir uns den PKW-Fahrern an“, sagt Projektleiter Alexander Fischer vom ETM Verlag. Der Spediteur Robert Fehrenkötter hat die Deutschlandfahrten 1987 ins Leben gerufen. Sein Sohn ist heute Organisationsleiter der Tour. „Mein Vater wollte die alten LKW nicht nur irgendwo hinstellen, sondern auch in Aktion zeigen, wie ein rollendes Museum.“