Das ist erst mal Vergangenheit: ein Krötenschutzzaun an der Straße zwischen Eschenbach und Heiningen. Foto: Staufenpress

Naturexperte vermutet: Die Amphibien schaffen den langen Weg vom Albtrauf nicht mehr. In Heiningen haben die „Fröschlessammler“ kaum noch Arbeit, der Schutzzaun wird entbehrlich – wegen fehlender Deckung, des Klimawandels und des Waschbären.

Die Fröschlessammler von Heiningen werden nicht mehr so unterwegs sein, wie man es all die Jahre kannte. Sie sammeln seit 2016 entlang der Kreisstraße nach Eschenbach die Erdkröten und Grasfrösche, die zum Rohrwasen auf der nördlichen Seite der Straße wandern, um dort zu laichen. Aber: Die Frösche kommen nur noch in kleiner Zahl. Der große Strom ist versiegt. Vor neun Jahren, 2016, haben die engagierten Naturschützer über 900 Grasfrösche und 434 Kröten sicher über die Straße gebracht. Das nahm dann im folgenden Jahr schlagartig ab. Da kamen weniger als die Hälfte der Frösche am Schutzzaun an, bei den Kröten war’s ein Rückgang um 130. Die Massenwanderung von 2016 gab es dann nie wieder, stattdessen schrumpfte die Anzahl weiter. 2018 waren’s nur noch 235 Frösche und sogar mehr Kröten, nämlich 274, ein vorläufiger Tiefstand zeigte sich im Jahr darauf mit 68 und 75. So schilderten es Wolfgang Lissak, Naturexperte und Vorsitzender des Nabu Süßen und Umgebung, und Markus Kern, früherer Gemeinderat und einer der Fröschlessammler, der Heininger Ratsrunde. Die Populationen erholten sich wieder, „es gab 2021 einen Peak nach oben“, sagt Lissak, und 2023 „noch mal ein Aufbäumen“.