Die Landjugend Nürtingen tanzt zum Maientag. Foto: Horst Rudel/Archiv

Beim Nürtinger Maientag wird die Tradition hochgehalten, doch das Fest am Wochenende bietet auch Neuerungen. Zum Beispiel gibt es einen größeren Biergarten.

Nürtingen - Das Maiensingen, der Festzug oder die Brotübergabe – diese und weitere zentrale Bestandteile des Nürtinger Maientags sind wieder gesetzt. Gleichwohl wartet das Traditionsfest vom 8. bis zum 11. Juni mit einigen Änderungen auf. So gibt es bei der 416. Auflage ein kleineres Festzelt, dafür allerdings einen größeren Biergarten.

Ü-30-Party auch für jüngere Semester

„Das draußen Sitzen und dazu die Umgebung zu genießen, hat für viele Menschen einen immer höheren Stellenwert und liegt im Trend“, erklärt dazu Bärbel Igel-Goll, die Leiterin des Amtes für Stadtmarketing, Wirtschaft und Tourismus. Zudem leide bei heißen Tagen die Luftqualität in einem Zelt. Der Biergarten in Oberensingen ist mit genügend Schirmen ausgestattet, die bei starkem Sonnenschein Schatten spenden oder aber auch bei Regen schützen. Beim Seniorennachmittag wollte sich die Stadtverwaltung nicht wetterabhängig machen. Dieser ist am Freitagnachmittag ab 14.30 Uhr im Festzelt. Bei Kaffee und Kuchen können alle Teilnehmer ein buntes Unterhaltungsprogramm, mit gemeinsamen Liedern, Tanz und Live-Musik mit Klaus Wäspy genießen.

Beim Maientag sollen sich alle Altersgruppen wohl fühlen. So gibt es zwar erstmals beim Maientag eine Ü-30-Party. Bärbel Igel-Goll: „Der Name steht in erster Linie für die Musikrichtung, die vor über 30 Jahren die Tanzflächen und Konzertsäle füllte. Natürlich wissen wir, dass auch Jüngere diese Musik lieben. Daher sind auch Partybegeisterte unter 30 Jahren willkommen.“ Der Beginn ist am 8. Juni mit dem Fassanstich gegen 16.30 Uhr und der Eröffnung des Festplatz-Maientages durch den Oberbürgermeister Otmar Heirich. Im Hof der Stadthalle fängt der traditionelle Maientag um 18.30 Uhr an. Sollte es regnen, wird das Ganze nach drinnen verlegt.

Schüler messen sich im sportlichen Wettstreit

Die Maientagsrede halten in diesem Jahr Nicole Lager und Martina Knoll von der Neckar-Realschule. Der Samstag beginnt um 7 Uhr mit dem Spiel der Stadtkapelle, um 10.15 Uhr erfolgt die Brotübergabe vor dem Rathaus, und im Anschluss setzt sich der Festumzug mit 13 Schulen durch die Innenstadt in Bewegung. Der Maientag lockt die Besucher mit Volkstänzen der Landjugend Nürtingen, griechischen Tänzen, Fußballspielen, Rope Skipping und weiteren Angeboten an. Für alle Kinder der Nürtinger Schulen sind auch die Staffeln und Spiele mit einem Kletterbaum auf dem Oberensinger Sportplatz ein Ereignis.

Der Sonntag, 10. Juni, steht dann im Zeichen der Country Musik und des Line Dance. Speziell an Kinder und Familien richtet sich der Montag. Von 14 Uhr an dürfen die Fahrgeschäfte auf dem Festzeltplatz zu familienfreundlichen Preisen genutzt werden. Mit dem After-Work-Hock im Biergarten ab 18 Uhr klingt der Maientag schließlich aus.

Ein Frühlingsfest für alle

Geschichte
Das traditionelle Fest der Schulen wurde erstmals 1602 nachgewiesen. Damit gehört der Nürtinger Maientag zu den ältesten Kinder- und Heimatfesten in Südwestdeutschland. Der einstige Ausflug von Schülern entwickelte sich im Lauf der Jahrhunderte zu einem Frühlingsfest. Dieses etablierte sich schließlich zum Nürtinger Heimatfest – dem Maientag.

Schulen
Bis heute wird der Feiertag stark von den Nürtinger Schulen geprägt - vom beschwingten Maiensingen am Vorabend bis zum farbenfrohen Festzug, bei dem die Schüler auf einfallsreiche Art aktuelle und historische Themen präsentieren. Die Schausteller laden Groß und Klein über alle vier Tage hinweg zum „Rummelspaß“ ein.