Der Tatverdächtige soll das Mädchen teilweise entkleidet und sexuell missbraucht haben. Foto: dpa

Ein 22-Jähriger hat ein Mädchen auf sein Zimmer gelockt, unter dem Vorwand, sie könne bei ihm Hausarbeiten verrichten.

Nürtingen - Ein 22 Jahre alter syrischer Asylbewerber soll am vergangenen Freitag im Gebäude einer Anschlussunterbringung in Nürtingen ein zwölfjähriges Mädchen missbraucht haben. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Reutlingen hätten sich die beiden bereits flüchtig aus einem Imbisslokal in Nürtingen gekannt. Am Abend der Tat trafen sie sich dort erneut. Der 22-Jährige bot dem Mädchen zum Schein an, sie könne bei ihm Geld verdienen, wenn sie Hausarbeiten verrichtete. Arglos ging das Mädchen auf das Zimmer des 22-Jährigen in der Anschlussunterkunft. Dort soll er das Mädchen teilweise entkleidet und sexuell missbraucht haben. Zu einer Vergewaltigung sei es jedoch nicht gekommen, berichtet die Pressestelle der Polizei.

Vater sucht seine Tochter

Unterdessen hatte der Vater der Tochter Verdacht geschöpft und im Imbisslokal nach seinem Kind gefragt. Von Anwesenden erhielt er den Hinweis, dass sie in der Anschlussunterkunft sei. Dort traf er seine Tochter an und erfuhr von dem Missbrauch. Er erstattete sofort Anzeige, worauf die Beamten des Reutlinger Polizeipräsidiums den mutmaßlichen Täter noch am selben Abend festnahmen.

Der 22-Jährige streitet die Vorwürfe ab. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart wurde er am Samstag einer Haftrichterin vorgeführt. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Die genauen Einzelheiten des Tathergangs muss die Kriminalpolizei allerdings noch ermitteln.

Das ist bereits der zweite Fall in diesem Jahr, in dem ein Asylbewerber im Kreis Esslingen eine Zwölfjährige angegriffen hat. In einer Unterkunft in Esslingen war es Mitte Mai zu einer Vergewaltigung gekommen. Damals war der mutmaßliche Täter ein 21-jährigen Asylbewerber aus Afghanistan, der inzwischen verhaftet ist.

Die Tat geschah am 18. Mai. Am Abend zuvor hatte sich die Zwölfjährige mit einer 16-jährigen Freundin und einem weiteren Asylbewerber getroffen. Zunächst hatten sie den 21-jährigen mutmaßlichen Täter in der Asylunterkunft besucht.

P0lizei ermittelte umfangreich

Als zu später Stunde kein Bus mehr fuhr, um die Mädchen heimzubringen, beschlossen sie, in einem Zimmer der Unterkunft zu übernachten. Am frühen Morgen des 18. Mai soll der 21-jährige mutmaßliche Täter zudringlich geworden sein und die Zwölfjährige vergewaltigt haben. Als dadurch die 16-Jährige und ein anderer Asylbewerber aufwachten, ließ er von dem Mädchen ab.

Damals habe die Polizei umfangreich ermitteln müssen, bevor sie den Täter fassen konnte, berichtete Andrea Kopp, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Reutlingen, auch weil sich der mutmaßliche Täter nur sporadisch in der Unterkunft aufgehalten habe. Der 21-Jährige war der Polizei außerdem wegen Diebstahls bekannt.