Die Saiten-Virtuosin Badi Assad wird den Schlussakkord setzen. Foto: Kulturamt Nürtingen

Die Gitarrenfestspiele verleihen der Stadt Nürtingen zum Beginn der Sommerferien ein internationales Flair. Szenegrößen schätzen gerade auch die familiäre Atomsphäre.

Nürtingen - Badi Assad – allein schon der Name lässt Gitarren-Fans die Zunge schnalzen. Die Brasilianerin gilt als exzellente Musikerin. Das US-Magazin „Guitar Player“ etwa wählte sie zu einer der besten Musikerinnen der Welt. Am Samstag, 4. August, wird die dann 51-jährige Gitarristin und Sängerin bei einem brasilianischen Abend in der Nürtinger Stadthalle auftreten. Das Abschluss-Konzert markiert gleichzeitig den Höhepunkt der internationalen Gitarrenfestspiele Nürtingen, kündigt die künstlerische Leiterin der Festspiele, Katrin Klingeberg, an.

Uralte Melodien der spanischen Juden in der Kreuzkirche

Den Auftakt bildet ein Eröffnungskonzert am Samstag, 28. Juli. Im Titel „Mosaik“ klingt schon das Festivalthema an. Luis Orlandi, das Duo Kaltchev, das Duo KM, Danilo Cabaluz, Camilo Sauvalle und das Nürtinger Kammerorchester fügen von 20 Uhr an in der Stadthalle „mit einer mediterranen Brise, einem Hauch anatolischer Steppe und Anklängen an die Musik der Anden ein Mosaik der Kulturen zusammen“, heißt es im Flyer. Ein Leckerbissen verspricht das Mitternachtskonzert am 3. August in der Kreuzkirche zu werden. Die Formation Asamblea Mediterranea spielt uralte Melodien der Sepharden – der spanischen Juden, die nach der Reconquista Christen werden oder auswandern mussten.

Mit David Russell steht am 31. Juli ein alter Bekannter auf der Bühne. Der Schotte, der laut Katrin Klingeberg „die klassische moderne Gitarre wie kaum ein anderer geprägt hat“, gehört schon zu den Stammgästen bei den Nürtinger Gitarrenfestspielen. Dies trifft auch auf das Los Angeles Guitar Quartet zu, das am 1. August seinen Auftritt haben wird.

Festival ist zu einem Aushängeschild für Nürtingen geworden

Laut dem Oberbürgermeister Otmar Heirich ist das vom Gitarrenkreis Nürtingen mit Unterstützung des Kulturamts im Zwei-Jahres-Rhythmus organisierte Festival zu einem „bedeutenden Aushängeschild für die Stadt“ geworden. Im Sommer 2016 seien mit circa 3500 Besuchern nahezu alle Konzerte ausverkauft gewesen. Hinzu kamen 125 Teilnehmer an den verschiedenen Workshops. Es gibt Kurse für Laien und Fortgeschrittene, eine ganzwöchige Ausstellung, öffentliche Meisterkurse und Vorträge. Auch für Kinder und Jugendliche gibt es Angebote. Nicht zuletzt liegt es laut Katrin Klingeberg an der familiären Atmosphäre, dass Größen der klassischen Gitarre „stets gerne nach Nürtingen kommen“.