So wie in Bad Bellingen soll nun auch in Neckarhausen naturnah gespielt werden. Foto: privat

Am Beutwangsee bei Nürtingen entsteht eine neue Adventuregolf-Anlage. Was zählt, ist der Erlebnischarakter. Vom Frühsommer an kann eingelocht werden.

Nürtingen - Der Pachtvertrag ist bereits unterzeichnet und die alte Minigolfanlage am Beutwangsee in Nürtingen-Neckarhausen rückgebaut. An selber Stelle wird Uwe Stacklies nun eine ganz neue Minigolflandschaft mit Erlebnischarakter anlegen. „Nachdem ich als Landschaftsarchitekt etwa ein Dutzend Adventuregolf-Anlagen für Kommunen und private Betreiber geplant habe, möchte ich in Neckarhausen eine eigene Anlage bauen und betreiben“, kündigt Uwe Stacklies an.

Rund um den idyllischen See gibt es einen Baumbestand

Der Golfball muss auch hier mit einem Schläger ins Loch bugsiert werden. Ansonsten unterscheidet sich das Konzept des Nürtingers grundlegend von jenem herkömmlicher Minigolfanlagen, wie sie seit Mitte der 1950er-Jahren massenhaft entstanden sind. „Es wird eine Abenteuer-Minigolfanlage mit Bezug zur Umgebung beziehungsweise zur Region geben. Von Neckar bis Alb werden besondere Inhalte aufgegriffen und bespielbar gemacht. Für das Thema Neckar werden Stege gebaut und ein Wasserlauf mit Spielbereichen hergestellt. Die Schwäbische Alb wird durch die beiden Burgen Teck und Neuffen sowie landschaftliche Elemente wie die Dolinen und Höllenlöcher repräsentiert“, erläutert Uwe Stacklies sein Projekt, für das er auf eine Ausschreibung der Stadt Nürtingen hin den Zuschlag bekommen hat. Der Vertrag zwischen dem Landschaftsarchitekt und der Kommune läuft über zehn Jahre. Den benachbarten Kiosk wird ein neues Gastro-Team bewirtschaften. Die alte Minigolfanlage war in die Jahre gekommen. Uwe Stacklies ist fest vom Potenzial der Örtlichkeit überzeugt. Die Anlage liegt am idyllischen Beutwangsee, direkt am Neckarradweg und hat bereits einen beachtlichen Baumbestand. Mit Kiosk und Biergarten, Grillstelle und Liegewiese werde das Angebot abgerundet, so der künftige Betreiber. Um die Nachfrage mache er sich keine Sorgen. Denn die nächsten vergleichbaren Anlagen befänden sich in Schwäbisch Gmünd, Winnenden und im Schönbuch. Die Einzugsbereiche – Stuttgart, Esslingen, Reutlingen, Kirchheim, Nürtingen und Umgebungen – würden sich kaum überschneiden.

Regionale Themen liegen der Gestaltung zugrunde

Eine vergleichbare Anlage wie jene, die nun in Neckarhausen entstehen soll, hat der Landschaftsarchitekt beispielsweise im südbadischen Bad Bellingen (Kreis Lörrach) gebaut. 18 komplett unterschiedliche Bahnen laden dort zum Freizeitvergnügen für die ganze Familie ein. Gespielt wird auf Kunstrasen- und Fantasiebahnen, die bis zu 22 Meter lang sind. Auch hier lehnt sich die Gestaltung an regionale Themen an. Unter anderem gibt es eine Schwarzwaldbahn, einen Rebhang, die Münstertalbahn, ein römisches Aquädukt, ein Dampfbad und eine Schaukelbadewanne.

Der Baubeginn ist für den März terminiert

Auch für Neckarhausen hat sich Uwe Stacklies einiges mit Werkstoffen aus Holz und Stein einfallen lassen. Recht viel Geschick wird benötigt, um beispielsweise den Ball über eine gepflasterte und entsprechend holprige Römerstraße ins Loch zu bugsieren. Im künftigen Minigolfbereich „Hohenneuffen“ muss der Ball von einer Terrasse durch die Pforte zur Burgschenke gespielt werden. Auch eine Wildschweinrotte gehört zu den Gestaltungselementen der Anlage. Und im Bereich der Teck lochen die Spieler in der Sybyllenhöhle ein, die den Ball dann zur Sibyllenschneise entlässt. Der Baubeginn ist für den März geplant. Die ersten Bälle auf der neuen Adventuregolf-Anlage sollen dann im Frühsommer gespielt werden.