Auf einem ehemaligen Parkplatz haben die Bauarbeiten begonnen. Foto: Horst Rudel

In Nürtingen erhält die Fakultät Betriebswirtschaft und Internationale Finanzen ein modernes Domizil.

Nürtingen - Die Zeiten, in denen viele Studiengänge mehrfach überzeichnet waren, sind vorbei. Mittlerweile, erzählt Andreas Frey, der Rektor der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU), gebe es einen regelrechten Wettbewerb um Studenten zwischen den Hochschulen im Land.

Umso glücklicher ist Andreas Frey, dass nun – nach fast siebenjähriger Diskussion und Vorbereitungszeit – am Standort Sigmaringer Straße in Nürtingen die Arbeiten für den Neubau der Fakultät Betriebswirtschaft und Internationale Finanzen begonnen haben. Das ist jetzt mit einem offiziellen Spatenstich gefeiert worden. Vom 1. Oktober 2017 an, also rechtzeitig zum Wintersemester 2017/2018, sollen die Nürtinger BWL-Studenten in einem hochmodernen Umfeld ihr Studium absolvieren können. Dieses entsteht auf dem Parkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite des bisherigen Altbaus aus dem Jahr 1922. Der war nicht nur optisch äußerst unattraktiv, sondern auch unter energetischen Aspekte für eine Hochschule, den die „Umwelt“ sogar im Namen trägt, eine veritable Zumutung. Insofern ist der Neubau überfällig.

Wenn das Gebäude mit 6200 Quadratmetern Fläche, Hörsälen für 20 bis 140 Studenten, Seminarräumen, studentischen Lern- und Aufenthaltsräumen, aber auch Büros für die Dozenten und Professoren und einer Hausdruckerei eingeweiht ist, soll der Altbau abgerissen werden. Auf dieser Fläche plant der Investor, die Hauber-Gruppe aus Nürtingen, dann den Bau einer Sporthalle für die Studenten und für die umliegenden Schulen sowie ein Parkdeck. Dazu muss der Gemeinderat aber noch entsprechende Beschlüsse fassen.

Verzögert hat sich der Baustart unter anderem, weil das Grundstück in einem Überschwemmungsgebiet des Saubachs und des Tiefenbachs liegt. Das baden-württembergische Wassergesetz schiebt Bauvorhaben in solchen Gebieten eigentlich einen Riegel vor, lässt aber Ausnahmen zu. Um eine Überschwemmung des Areals bei einem extremen Hochwasser zu vermeiden, wird nun eine Senke ausgebaggert, in der sich übertretendes Wasser sammeln kann. Zudem wird das Untergeschoss des Neubaus nur zur Hälfte unterkellert. Damit, davon gehen die Architekten aus, drohen dem Bau keine Wasserschäden.