Die Bahn braucht ein zusätzliches Werk zur Wartung seiner neuen ICE. (Archivbild) Foto: picture alliance / dpa/Peter Endig

Jahrelang wurde geplant, rund 100 mögliche Standorte für ein ICE-Werk wurden erörtert. Jetzt stellt die Deutsche Bahn ihre Bemühungen ein. In das Werk hätten rund 400 Millionen Euro investiert werden sollen.

Nachdem es zu schwerwiegenden Problemen bei der Standortsuche kam, verzichtet die Deutsche Bahn trotz jahrelanger Vorplanungen auf den Bau eines neuen ICE-Werks im Raum Nürnberg. Das teilte der Konzernbevollmächtigte der Bahn für Bayern, Klaus-Dieter Josel, am Donnerstag in Nürnberg mit. In das neue Werk hätten rund 400 Millionen Euro investiert werden sollen. „Es bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Bemühungen einzustellen“, sagte Josel.

In Bayern werde es kein neues ICE-Instandhaltungswerk geben, sagte er. Andere Optionen würden jetzt geprüft. „Wir arbeiten mit Hochdruck an alternativen Lösungen für die ICE-Instandhaltung“. Die Bahn brauche ein zusätzliches ICE-Werk. Jeden Monat würden drei neue Garnituren des Schnellzuges ausgeliefert. Die Züge müssten gewartet, gereinigt und repariert werden.

Die Deutsche Bahn hatte nach Angaben von Josel in den letzten zweieinhalb Jahren über 100 Standorte im Raum Nürnberg erörtert. Nach dem Raumordnungsverfahren, in das drei Standortmöglichkeiten eingeflossen waren, blieb lediglich das Gelände eines ehemaligen Munitionslagers nahe der Stadt Feucht übrig. Dort hatte es unter anderem erhebliche Probleme bei der Beseitigung von Kampfmitteln gegeben. In der Bevölkerung hatte es großen Widerstand gegen die Umsetzung der Bahn-Pläne gegeben.