Polizisten erweisen im April 2007 ihrer getöteten Kollegin Kiesewetter die letzte Ehre. Foto: dpa

Der NSU-Untersuchungsausschuss befragt am Montagmorgen im Landtag Zeugen zum Tagesablauf von Michèle Kiesewetter und ihrem Kollegen sowie eine Augenzeugin. Die Polizistin wurde 2007 in Heilbronn getötet.

Stuttgart - Der NSU-Untersuchungsausschuss im Landtag will am Montag (9.30 Uhr) den letzten Arbeitstag der getöteten Polizistin Michèle Kiesewetter rekonstruieren. Die Beamtin wurde 2007 in Heilbronn ermordet - mutmaßlich von Mitgliedern des rechtsextremen „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU). Die Abgeordneten befragen laut Landtag Polizisten, die sich mit dem Tagesablauf von Kiesewetter und ihrem beim Anschlag schwer verletzten Kollegen Martin A. befasst haben. Außerdem hören sie Beamte, die Videos vom Tatort ausgewertet haben, sowie eine Augenzeugin.

Der Ausschuss untersucht die Bezüge des NSU zum Südwesten. Dem NSU werden zehn Morde zugerechnet - an neun Migranten und an Kiesewetter. Es gibt aber Zweifel an der Annahme der Bundesanwaltschaft, dass Kiesewetter ein Zufallsopfer der Rechtsterroristen war und der NSU keine Mittäter hatte. Das Gremium hat noch rund zehn Sitzungen angesetzt und will seine Arbeit zum Jahresende abschließen.