Sapir Heller Foto: Loeber

Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) beschäftigt die Gerichte und die Öffentlichkeit. Im Zimmertheater Tübingen ist dazu jetzt das Stück „Auch Deutsche unter den Opfern“ zu sehen. Die Premiere der Inszenierung von Sapir Heller ist dort an diesem Samstag.

Tübingen – Frau Heller, haben Sie mit „Auch Deutsche unter den Opfern“ von ğTugsal Mogul ein fertig vorliegendes Stück inszeniert?
Das Stück ist vor etwa einem Jahr als Dokumentartheaterprojekt entwickelt worden. Seitdem hat sich einiges getan, etwa die Aussagen von Beate Zschäpe als zentrales NSU-Mitglied über ihren Anwalt. Deshalb waren wir auch mal vor Ort bei einer Verhandlung, um zu sehen, was da vor sich geht, wie die Handelnden agieren. Generell handeln wir in dem Stück subjektiver neben den vielen Fakten, die hier vorgetragen werden. Deshalb nennen sich die Schauspieler auf der Bühne mit ihren wirklichen Namen.
Hat das Stück nun eine endgültige Form?
Nein, auch nach der Premiere werden wir wie jetzt während der Proben immer wieder an der Inszenierung arbeiten, werden Dialoge oder ganze Szenen ändern müssen. Es werden sich noch viele neue Erkenntnisse in Sachen NSU ergeben. Politisches Theater ist ja meine bevorzugte Sparte, aber diese spezielle Arbeit wie hier ist für mich noch ganz neu.
Dieses Stück wird ja auch in Stuttgart im Theaterhaus gespielt. Kennen Sie die Inszenierung von Janet Stornowski?
Man hat mir das eine und andere erzählt, aber angeschaut habe ich mir sie noch nicht, das würde mich wahrscheinlich zu sehr einschränken.

Premiere an diesem Samstag um 20 Uhr im Tübinger Zimmertheater. Karten unter 0 70 71 / 9 27 30.