Stefan A. (von hinten), der Cousin von Beate Zschäpe, auf dem Weg in den Gerichtssaal. Foto: dpa

Die Vernehmung des Cousins von Beate Zschäpe läuft schleppend. Immer wieder gibt Stefan A. im NSU-Prozess an, sich nicht zu erinnern. Der Alkohol habe ihm die Sinne vernebelt.

Die Vernehmung des Cousins von Beate Zschäpe läuft schleppend. Immer wieder gibt Stefan A. im NSU-Prozess an, sich nicht zu erinnern. Der Alkohol habe ihm die Sinne vernebelt.

München - Selbstbewusst, aber nicht gewaltbereit - so hat der Cousin von Beate Zschäpe die Hauptangeklagte im NSU-Prozess beschrieben. Er habe auch nie gesehen, dass sie Waffen getragen habe, sagte Stefan A. am Donnerstag vor Gericht. Er glaube auch nicht, dass der Bau der Rohrbomben, die 1998 in einer von Zschäpe gemieteten Garage in Jena gefunden wurden, ihre Idee war. „Weil sie nicht die Person dazu ist. Die zwei (Zschäpes Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt) waren immer etwas verrückter.“

Es war der zweite Tag der zum Teil äußerst zähen Vernehmung des 39-Jährigen. Immer wieder hatte er Probleme, sich zu erinnern. Eine mögliche Erklärung lieferte Stefan A. selbst: Er habe in seiner Zeit in der Jenaer Skinhead-Szene täglich getrunken. „Wie viel haben Sie getrunken“, fragte Zschäpe-Anwältin Anja Sturm. „Keine Ahnung. Je nach Verfassung. Zehn, fünfzehn, zwanzig.“ - „Wie groß waren die Flaschen?“ - „Halbliter.“

Zschäpe ist als Mittäterin an allen Anschlägen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) angeklagt - darunter zehn Morde. Sie soll für die legale Fassade des Trios gesorgt haben. Die Vernehmung des Cousins soll die persönlichen Verhältnisse der Hauptangeklagten ausleuchten. Zschäpe selbst schweigt im Prozess.