Der NSU-Prozess hat sich in die Sommerpause verabschiedet. Am 31. August geht es vor Gericht weiter. Foto: dpa

Im NSU-Prozess hat ein früherer Leiter des polizeilichen Staatsschutzes in Jena als letzter Zeuge vor der Sommerpause über Ralf Wohlleben ausgesagt. Der Prozess wird am 31. August fortgesetzt.

München - Im Münchner NSU-Prozess hat am letzten Verhandlungstag vor der Sommerpause ein früherer Leiter des polizeilichen Staatsschutzes in Jena als Zeuge ausgesagt. Dabei ging es um den mutmaßlichen Waffenbeschaffer des „Nationalsozialistischen Untergrunds“, Ralf Wohlleben, und dessen politische Einstellung. Der Beamte sagte am Dienstag, Wohlleben sei ihm in den 90er Jahren als Organisator von rechtsextremen Veranstaltungen aufgefallen. Er sei auch als Redner aufgetreten und habe die Meinung vertreten, es gebe zu viele Ausländer in Deutschland. Seine Äußerungen seien aber nicht so weit gegangen, dass Strafermittlungen etwa wegen Volksverhetzung möglich gewesen wären.

Wohlleben ist im NSU-Prozess angeklagt, die Mordwaffe vom Typ „Ceska“ organisiert sowie gewusst und gebilligt zu haben, dass damit Zuwanderer erschossen wurden. Die beiden NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sollen mit der Pistole neun türkisch- und griechischstämmige Gewerbetreibende aus rassistischen Motiven ermordet haben. Hauptangeklagte im NSU-Prozess ist Beate Zschäpe. Sie ist als einziges überlebendes Mitglied des NSU wegen Mittäterschaft angeklagt. Die nächste Verhandlung ist für den 31. August geplant.