Ein Hamburger Staatsanwalt hat als Zeuge im NSU-Prozess zwei mutmaßliche Terrorhelfer für ihre Aussagen gelobt. Foto: dpa

Holger G., der als mutmaßlicher Terrorhelfer im NSU-Prozess angeklagt ist, soll mit seinen Aussagen die Ermittlungen gegen den NSU vorangebracht haben.

München - Ein Hamburger Staatsanwalt hat als Zeuge im Münchner NSU-Prozess zwei der mitangeklagten mutmaßlichen Terrorhelfer für ihre Aussagen gelobt. Vor allem Holger G., der das NSU-Trio mit Ausweispapieren, einer falschen Identität und einer Waffe versorgt haben soll, habe die Ermittlungen gegen den „Nationalsozialistischen Untergrund“ vorangebracht.

„Der Waffenkomplex hätte ohne G. nicht aufgeklärt werden können“, sagte der Staatsanwalt. Er habe außerdem geholfen, das „Innenleben“ des NSU zu verstehen - indem er etwa die „Systemchecks“ beschrieben habe, bei denen sich der NSU immer wieder mit seinen Helfern abgestimmt haben soll.

Verteidiger Stahl hinterfragt Zeugenaussagen

Zschäpe-Verteidiger Wolfgang Stahl hinterfragte die Aussagen des Staatsanwalts teils kritisch. Mehrfach erkundigte er sich, warum G. in einer seiner Vernehmungen nach „den Dreien“ gefragt worden sei und nicht danach, welcher der drei etwa eine Waffe in Empfang nahm und auspackte.

Zschäpe ist die einzige Überlebende des NSU-Trios und muss sich für alle Verbrechen der Gruppe verantworten. Die Bundesanwaltschaft wirft ihr Mittäterschaft an zehn Morden vor allem an Kleinunternehmen mit ausländischen Wurzeln und zwei Sprengstoffanschlägen vor.