Welche Rolle spielte die Ministerialverwaltung in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus? Ein auch vom Land unterstütztes Forschungsprojekt soll Antworten geben.
Heidelberg - Mit einem großangelegten Forschungsprojekt beleuchten Historiker die Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus. Ziel ist es, das Selbstverständnis und die Handlungsprinzipien der damaligen Ministerialverwaltung aufzuarbeiten. „Das Land selbst macht sich damit ehrlich vor seiner Geschichte und bekennt sich zur bleibenden historischen Verantwortung seiner Institutionen“, erklärte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) am Donnerstag.
Sie schaltete in Heidelberg ein begleitendes Online-Portal frei, das zu einer „aufgeklärten Erinnerungskultur“ beitragen soll. Das Portal wolle einen Austausch zwischen Öffentlichkeit und Geschichtswissenschaft anregen, sagte Edgar Wolfrum, einer der Vorsitzenden der Historikerkommission. Das Forscherteam erhofft sich auch, dass Portal-Nutzer es mit Hinweisen und Dokumenten unterstützen können, wie der weitere Vorsitzende Wolfram Pyta sagte.
Das Wissenschaftsministerium stellt für das Portal, das sich insbesondere auch an Schulen richtet, 80.000 Euro zur Verfügung. Die Baden-Württemberg Stiftung habe für das gesamte dreijährige Forschungsprojekt 1,45 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.