Bei einer Explosion in einem Kohlekraftwerk in der russischen Teilrepublik Tuwa in Sibirien wurden mehr als 20 Menschen verletzt. Der Gouverneur der Region verhängte daraufhin den Notstand.
Bei einem Unfall in einem Kohlekraftwerk in der russischen Teilrepublik Tuwa in Sibirien sind mehr als 20 Menschen verletzt worden. „Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir 21 Verletzte festgestellt“, teilte ein Sprecher der Regionalregierung der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Mittwoch mit. Der Gouverneur von Tuwa, Wladislaw Chowalyg, hat wegen der Havarie den Notstand in der Region verhängt.
Seinen Angaben nach gibt es weder Tote noch Vermisste. Allerdings sind mehrere Personen schwer verletzt worden. Sie seien mit einem Flugzeug ins Krankenhaus gebracht worden. In der Stadt Schagonar mit 12 000 Einwohnern wurde wegen des Unfalls die Wärmeversorgung trotz winterlicher Temperaturen abgestellt.
Laut Medienberichten ist aus noch ungeklärter Ursache ein Brand ausgebrochen, der zu einer Explosion geführt hat. Das Wärmekraftwerk wurde durch das Feuer stark beschädigt.
Zahlreiche Kraftwerk-Pannen wegen fehlender Infrastruktur
Der Vorfall reiht sich ein in eine ganze Serie teilweise schwerwiegender Ausfälle von Objekten der kommunalen Infrastruktur in Russland. Landesweit wurde in diesem Winter eine rekordverdächtig hohe Zahl größerer Pannen in Kraftwerken gemeldet, es gab zugefrorene oder geplatzte Fernwärme- oder Warmwasserleitungen. Die „Nowaja Gaseta“ zählte bereits Mitte Februar drei Millionen Russen, die von solchen Vorfällen betroffen gewesen seien.
Hintergrund sind fehlende Investitionen in die Infrastruktur im flächengrößten Land der Erde, das in diesem Jahr vor dem Hintergrund seines Angriffskriegs gegen die Ukraine etwa ein Drittel seines Haushalts in das Militär steckt.