Die Ausbildung der Rettungsdienstmitarbeiter im Land ist gesichert Foto: dpa

Rettungsassistenten sollen künftig Notfallsanitäter werden. Die neue Ausbildung ist deutlich teurer als bisher. Rettungsorganisationen und Krankenkassen haben sich jetzt nach monatelangem Streit über die Finanzierung geeinigt. Im Oktober kann damit die Ausbildung beginnen.

Stuttgart - Aufatmen bei den Rettungsdienstorganisationen im Land: Bei einem Krisengespräch unter Moderation des Sozialministeriums haben sie sich mit den Krankenkassen über die Ausbildungsfinanzierung der künftigen Notfallsanitäter geeinigt. Beide Seiten hätten sich aufeinander zubewegt, man sei zu einem „sehr vernünftigen Kompromiss“ gekommen, sagt eine Sprecherin des Ministeriums.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hatte zuletzt befürchtet, die Ausbildung im Oktober wegen der fehlenden Finanzierung nicht beginnen zu können. Damit hätten spätestens in zwei Jahren große Personallücken beim Rettungsdienst gedroht. Hunderte Mitarbeiter hätten dann gefehlt. Die bisherigen Rettungsassistenten sollen künftig zu Notfallsanitätern werden, die größere medizinische Kompetenzen haben. Dafür muss die Ausbildung umgestellt werden, was Mehrkosten in Millionenhöhe verursacht.

Der Bund hat die Finanzierung der Mehrkosten durch die Krankenkassen vorgesehen – allerdings nicht im Gesetz selbst, sondern nur in der Begründung. Das hat zuletzt zu großen Meinungsverschiedenheiten geführt, wer was bezahlen muss. „Wir freuen uns über den Fortschritt“, sagt Udo Bangerter, Sprecher Des DRK Baden-Württemberg, es gebe aber noch offene Details.

Die Vereinbarung gilt zunächst nur für ein Jahr. Danach sollen die Beteiligten analysieren, wie die Ausbildung läuft. „Wir glauben, dass diese Gespräche in einem Jahr sehr viel unproblematischer laufen werden als jetzt“, sagt die Ministeriumssprecherin. Man wolle bis dahin auch dafür sorgen, dass die Finanzierung auch rechtlich festgeschrieben wird – am besten auf Bundesebene oder aber im Rettungsdienstgesetz des Landes.

Derweil gibt es bereits die ersten Notfallsanitäter in Baden-Württemberg. In der vergangenen Woche haben elf Teilnehmer die viertägige Prüfung bestanden. Es handelt sich dabei um Lehrkräfte aus den Rettungsdienstschulen im Land. Nach der Finanzierungsentscheidung können von Oktober an nun auch Hunderte weitere Kandidaten die neue Ausbildung beginnen.