Jubel beim VfB: die Spieler feiern den Treffer von Serey Dié Foto: dpa

Überzeugender Auftritt: Der VfB Stuttgart hat sich gegen Hertha BSC souverän mit 2:0 durchgesetzt. Klicken Sie sich durch unsere Noten für die Roten.

Stuttgart - Die Siegesserie geht weiter: Der VfB Stuttgart hat den fünften Bundesliga-Erfolg in Serie eingefahren und vor heimischer Kulisse 2:0 gegen Hertha BSC gewonnen. Die Hauptstädter rutschten damit auf Platz vier ab. Die Roten verbessern sich derweil vorerst auf Rang neun und sind mittlerweile schon sieben Punkte vom Relegationsplatz 16 entfernt.

Im Vergleich zur 1:3-Pokalniederlage gegen Dortmund gab es vier personelle Veränderungen in der Startelf. Alexandru Maxim ersetzte den Gelb-Rot-gesperrten Daniel Didavi, Przemyslaw Tyton kehrte für Mitch Langerak zurück in den Kasten, und zudem spielten Daniel Schwaab und Timo Werner wieder von Beginn an anstelle von Toni Sunjic und Artem Kravets.

Erste Halbzeit ereignisarm

Gegen zunächst abwartende Berliner setzten die Stuttgarter bereits nach wenigen Minuten ein erstes Zeichen. Werners Flanke von rechts erreichte am zweiten Pfosten Filip Kostic, der aus der Drehung nur knapp vorbeizog (2.) – die erste Möglichkeit des Spiels, in dem es in der ersten Halbzeit fast ausschließlich in eine Richtung ging. Während der VfB das Spiel kontrollierte und den Ball durch die eigenen Reihen laufen ließ, fokussierte sich die Hertha darauf, aus einer kompakten Defensive heraus zu agieren und auf Konter zu lauern. Doch die Roten wussten dies oftmals zu unterbinden, indem sie bei Ballverlust hoch und geordnet standen und sofort nachsetzen. Viele Torszenen ergaben sich daher nicht.

Ein Kopfball von Werner, der deutlich über das Gehäuse flog (27.), gehörte noch zu den gefährlichsten Szenen der ersten Hälfte. Die erste Großchance gehörte allerdings den Gästen. Nach einem blitzschnellen Konter tauchte Vedad Ibisevic alleine vor dem VfB-Tor auf. Doch der Ex-Stuttgarter fand in Tyton seinen Meister, der hervorragend mit dem Fuß parierte (37.). In einem bis dahin von Taktik geprägten Spiel blieb es so bei einem 0:0 zur Halbzeit.

Muntere zweite Halbzeit

Umso aufregender begannen dafür die zweiten 45 Minuten. Emiliano Insua kam über die linke Seite durch und flankte scharf in die Mitte, wo Timo Werner nur wenige Zentimeter fehlten, um ranzukommen (46.). Auf der Gegenseite setzte sich wenig später Ibisevic gegen Schwaab durch. Doch der zu unplatzierte Abschluss des Bosniers landete in der Armen von Tyton (48.). Danach war wieder der VfB am Drücker. Nach einem Ballverlust am Strafraum bediente Kapitän Christian Gentner Maxim, der mit seinem Schuss zunächst an Berlins Schlussmann Rune Jarstein scheiterte. Den Abpraller ließ Kostic für Serey Dié passieren, der mit dem Außenrist eiskalt ins lange Eck vollendete (51.) – das erste Bundesliga-Tor des Ivorers für den VfB.

Nun war Dampf im Spiel, denn die Hertha war gefordert und musste mehr riskieren – was sie auch tat. Nach einer verlängerten Freistoßflanke kam John Anthony Brooks an den Ball und wuchtete das Leder an den Außenpfosten (56.). Durch die offensivere Ausrichtung der Berliner ergaben sich für die Mannen mit dem Brustring indes mehr Freiräume, welche Kostic zu nutzen wusste. Der Serbe sprintete durch das Mittelfeld und setzte aus rund 22 Metern einen satten Flachschuss aufs Berliner Gehäuse. Der Ball sauste jedoch rechts knapp vorbei (66.).

Zwar kamen auch die Gäste immer wieder zu Abschlüssen, doch trotz aller Mühe mangelte es immer wieder an der Präzision in den Offensivaktionen – und am Ende auch an der Konzentration: Als die VfB-Angreifer wieder weit aufgerückt waren und die Berliner unter Druck setzten, leistete sich Vladimir Darida am Strafraum einen folgenschweren Abspielfehler. In der Folge eroberte Lukas Rupp den Ball und spielte quer zu Kostic, der zum 2:0 einschob – die Entscheidung (84.).

Stimmen zum Spiel

Jürgen Kramny (Trainer VfB Stuttgart): „Serey Dié - das Tor war die reine Willensleitung, die Krönung seines starken Auftritts. Wo das enden soll? Das muss ja nicht enden, das kann auch weitergehen. Wir werden fleißig dran bleiben, bleiben ganz ruhig und gehen weiter unseren Weg.“

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): „Das Mittwochspiel hat Konzentration gekostet. Wir müssen lernen, mit der Doppelbelastung besser umzugehen, körperlich haben wir ab der 70. Minute nicht mehr so gut ausgesehen, Stuttgart war bissiger.“