Zum verzweifeln: Der VfB Stuttgart steht nach spätem Gegentreffer mit leeren Händen da. Klickt euch durch die Noten für die Roten. Foto: dpa

Der VfB Stuttgart verliert am zehnten Spieltag nach einer 3:1-Führung noch mit 3:4 bei Bayer Leverkusen. Martin Harnik, Daniel Didavi und Lukas Rupp treffen für die Roten. Wir haben für Sie die Noten für die Roten.

Leverkusen - 70 Minute lang zeigte der VfB bei Bayer Leverkusen ein starkes Bundesliga-Spiel und führte verdient mit 3:1. Ein Doppelschlag der Gastgeber brachte die Roten aber noch auf die Verliererstraße. Durch die siebte Niederlage im zehnten Spiel stecken die Stuttgarter weiter im Tabellenkeller fest.

VfB-Trainer Alexander Zorniger veränderte sein Team auf zwei Positionen im Vergleich zum 1:0-Heimerfolg gegen den FC Ingolstadt. Der 48-Jährige setzte auf eine weniger offensive Ausrichtung mit drei zentralen defensiven Mittelfeldspielern und brachte Carlos Gruezo und Daniel Schwaab für Alexandru Maxim und den gelb-rot-gesperrten Serey Dié. Die Stuttgarter kamen gegen die Gastgeber, die seit zehn Spielen gegen den VfB ohne Niederlage geblieben sind, gut ins Spiel und erarbeiten sich bereits nach fünf Minuten eine dicke Chance durch Daniel Didavi, der nach einer Insua-Flanke nur das Außennetz traf. Angreifer Timo Werner verpasste freistehend per Kopf das Tor von Ex-VfB-Keeper Bernd Leno (24. Minute). Auch in der Defensive machten die Verteidiger der Roten einen guten Job und hielten die offensiv ausgerichteten Leverkusener konsequent vom eigenen Tor fern. Die wenigen Angriffe, die bis zum VfB-Tor durchkamen, machte der sichere Pzemyslaw Tyton zunichte. Die fehlende Chancenverwertung der Gäste blieb das einzige Manko in einer starken ersten halben Stunde. Vor allem in der Zweikampfführung zeigten sich die Stuttgarter deutlich verbessert und kamen mit deutlich weniger Fouls aus als zuletzt. Der VfB beging in den ersten neun Partien in der Fußball-Bundesliga 151 Foulspiele und kassierte dabei 26 Gelbe Karten und bereits drei Platzverweise – jeweils Ligaspitze! Erst in der Schlussphase des ersten Abschnitts kamen die Leverkusener Angreifer gefährlich vor das Tor der Roten. Mittelfeldspieler Hakan Calhanoglu (40.) und Javier Hernandez (45.) verpassten das VfB-Tor bei ihren Abschlüssen aber knapp.

Harnik und Didavi sorgen für Blitzstart kurz nach der Pause

Nach der Halbzeitpause brachte Alexander Zorniger Arianit Ferati für Carlos Gruezo neu ins Spiel. Die Partie brauchte eine kurzen Aufwärmphase, dann ging es Schlag auf Schlag. In der 50. Minute nutzte Martin Harnik die Unordnung im Leverkusener Strafraum und staubte aus kurzer Distanz zur verdienten Führung ab. Vier Minuten später kam es noch besser für die Roten. Nach eine schönen Kombination setzte Lukas Rupp mit einem schönen Pass Daniel Didavi in Szene, der sich um die eigene Achse drehte und unhaltbar für Bernd Leno zum 2:0 traf (54.). Die 30 210 Zuschauer in der ausverkauften BayArena hatten aber keine Zeit durchzuatmen. Wieder nur drei Minuten später nutzte der kurz zuvor eingewechselte Karim Bellarabi einen verunglückten Klärungsversuch von Toni Sunjic und markierte den 1:2-Anschlusstreffer. Der VfB zeigte sich aber unbeeindruckt und antwortete wieder drei Minuten später mit dem 3:1 durch Lukas Rupp. Der Mittelfeldspieler verwertete eine Hereingabe von Timo Werner aus kurzer Distanz und drosch das Leder in die Maschen. Die Leverkusener Abwehr blieb daraufhin weiter im Ausnahmezustand und ließ eine Reihe von Kontergelegenheiten der Stuttgarter zu. Martin Harnik (64.) und Arianit Ferati (66.) vergaben die Vorentscheidung aber überhastet, was sich rächten sollte.

Leverkusen dreht durch Admir Mehmedi das Spiel in der Schlussphase

Die Gastgeber warfen in der Folge alles nach vorne und brachten die VfB-Defensive zunehmend in Bedrängnis. In der 70. Minute verkürzte Bayer-Verteidiger Sebastian Boenisch nach einer kurz ausgeführten Ecke nach Vorlage von Karim Bellarabi zum erneuten Anschlusstreffer zum 2:3. Der Treffer zeigte seine Wirkung und sorgte für viel Verwirrung im Spiel der Roten. Nur 60 Sekunden später konnten gleich drei Verteidiger eine Hereingabe von Admir Mehmedi nicht verhindern, die dann Javier Hernandez zum 3:3-Ausgleich nutzte (71.). Der VfB konnte sich nach dem Doppelschlag kaum noch befreien und bescherte effektiven Leverkusener immer wieder Kontermöglichkeiten. Javier Hernandez scheiterte nach Zuspiel von Karim Bellarabi zunächst am zurückeilenden Florian Klein, der sich noch in den Schuss des Mexikaners warf. Kurz vor Schluss machte es Admir Mehmedi dann besser. Der Schweizer Angreifer tanzte durch die ungeordnete Stuttgarter Defensive und schlenzte den Ball unhaltbar für Tyton zum 4:3-Siegtreffer für die Elf von Bayer-Trainer Roger Schmidt.

Durch die dritte Auswärtsniederlage der Saison rutscht der VfB auf den 16. Tabellenplatz ab. Am kommenden Sonntag empfangen die Roten Aufsteiger SV Darmstadt 98 in der heimischen Mercedes-Benz-Arena (15.30 Uhr/ live auf sky) zum sechsten Bundesliga-Heimspiel. Bereits an diesem Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) treten die Stuttgarter im DFB-Pokal bei Regionalligist Carl-Zeiss-Jena an.