Jubel über den Sieg in Jena: Doch Glanzmomente waren beim VfB selten zu sehen. Foto: dpa-Zentralbild

Pflicht erfüllt: Der VfB Stuttgart hat sich in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen den Viertligisten Carl Zeiss Jena mit 2:0 durchgesetzt. Die Mannen mit dem Brustring ziehen damit ins Achtelfinale ein, auch wenn der Sieg keine Glanzleistung war – unsere Noten für die Roten.

Jena - Pflicht erfüllt: Der VfB Stuttgart hat sich in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen den Viertligisten Carl Zeiss Jena mit 2:0 durchgesetzt. Die Mannen mit dem Brustring ziehen damit ins Achtelfinale ein, auch wenn der Sieg keine Glanzleistung war.

Der VfB musste beim Tabellendritten der Regionalliga Nordost auf Lukas Rupp verzichten, der beim jüngsten 3:4 in Leverkusen seine Hand gebrochen hatte. Auch Serey Dié (Muskelverletzung) und Kapitän Christian Gentner (Achillessehnenprobleme) waren noch nicht wieder fit.

Im ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld sahen 18 000 Zuschauer in der ersten Hälfte keine besonders ereignisreiche Partie. Der Plan von Carl Zeiss war es vorrangig, aus einer kompakten Defensive heraus zu agieren und dabei zumeist den VfB das Spiel machen zu lassen. Dies gelang Stuttgart allerdings nur bedingt. Die Roten, die von den Gegenspielern in deren Hälfte oft früh angelaufen und unter Druck gesetzt wurden, wirkten zu Beginn etwas unsicher. Doch auch die Gastgeber waren zu unpräzise in ihren Aktionen und hatten so Mühe, bei Ballbesitz schnell umzuschalten.

Stuttgart geht in Führung und verpasst nachzulegen

Zwingende Torchancen blieben somit aus – bis zur 22. Minute: Nach einem Einwurf von Florian Klein von der rechten Seite setzte sich Martin Harnik gegen zwei Verteidiger durch und schob zum 1:0 ein. Der VfB war somit im Soll und kontrollierte das Geschehen im weiteren Spielverlauf immer besser.

Jena versuchte sich von diesem Rückstand zu erholen und attackierte den VfB teils noch früher. Dennoch benötigte Carl Zeiss eine Standardsituation, um zu seiner ersten guten Tormöglichkeit zu kommen: Nach einer langen Hereingabe aus dem Mittelfeld landete der Ball bei Justin Gerlach, der es mit einer Direktabnahme probierte, den Ball aber nicht richtig erwischte und so knapp über das Stuttgarter Gehäuse schoss (39.). Vom VfB kam vor der Halbzeitpause offensiv nicht mehr viel, da der finale Pass meist nicht ankam.

In den zweiten 45 Minuten spielten die Gastgeber weiter mutig mit, übten wieder frühes Pressing aus und kamen so zur ersten Chance im zweiten Durchgang: Manfred Starke köpfte eine Flanke nur knapp am linken Pfosten vorbei (49.). Die Stuttgart brauchten indes eine Weile, einen Weg durch die gegnerische Defensive zu finden und wieder gefährlich vors Tor zu kommen. Doch dann erspielte sich der VfB drei Chancen in kurzer Zeit. Erst steckte Alexandru Maxim auf halblinks zu Harnik durch, dessen Abschluss Jenas Keeper Raphael Koczor jedoch in höchster Not abwehrte (62.). Kurz darauf parierte der Torhüter erneut gegen den Österreicher, der aus spitzem Winkel abschloss (64.) und schließlich klärte Gerlach auf der Linie nach einem Schuss von Timo Baumgartl (65.).

Unruhige Schlussphase

Statt dass der VfB mit einem weiteren Treffer für Ruhe sorgte, schlich sich in der Folge plötzlich der Schlendrian ein: Erst vertändelte Toni Sunjic leichtfertig den Ball, wobei der Innenverteidiger Glück hatte, dass Carl Zeiss den Fehler nicht ausnutzte (68.), und kurz darauf spielte Daniel Schwaab mit dem Kopf einen zu kurz geratenen Rückpass zu Schlussmann Przemyslaw Tyton. Doch auch dieser Fauxpas blieb ohne Folgen. Maximilian Schlegel spitzelte die Kugel am Tor vorbei (75.).

Daraufhin verlor die Partie – mehreren Unterbrechungen geschuldet – zunehmend an Spielfluss. Als sich Jena in den Schlussminuten noch einmal mit aller Macht gegen die Niederlage stemmte, fing sich der Viertligist einen Konter. Maxim tauchte alleine vor Koczor auf und scheiterte zunächst. Der Keeper wehrte den Schuss des Rumänen zur Seite ab. Dort stand Didavi aber schon bereit, der nur noch ins leere Tor abstauben musste, doch Niclas Erlbeck warf sich dazwischen und verhinderte den Treffer mit einem Handspiel. Die Folge: Platzverweis und Handelfmeter, den Maxim eiskalt verwandelte und schließlich für die Entscheidung sorgte (90.).

Stimmen zum Spiel

Alexander Zorniger (Trainer VfB Stuttgart): „Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben früh das 1:0 gemacht. Wir haben es dann leider verpasst, schnell das zweite Tor zu machen, und dann wird es auch mal eng. Wir waren dann später nicht mehr ganz zufrieden mit unserem Auftreten, und es passieren Dinge, die einem nicht so gefallen. Insgesamt war es aber ein absolut verdienter Sieg.“