Die südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye und der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping auf dem G20-Gipfel. Foto: EPA / POOL

Die Provokationen durch Nordkorea dauern an: Während des G20-Gipfels wurden nach Angaben Südkoreas Raketentests im Nachbarstaat durchgeführt.

Hangzhou - Die Berichte über neue nordkoreanische Raketentests haben den G20-Gipfel in China überschattet. Trotz Warnungen der Vereinten Nationen feuerte Nordkorea nach Angaben Südkoreas drei ballistische Raketen im Südwesten Nordkoreas in Richtung des Japanischen Meeres (Ostmeer) ab, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul am Montag mitteilte.

Die Meldung erfolgte unmittelbar nach einem Treffen von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping mit der südkoreanischen Präsidentin Park Geun Hye auf dem Gipfel der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) im ostchinesischen Hangzhou. Wie weit die Raketen flogen und um welchen Typ es sich handelte, war zunächst unklar.

Provokationen dauern an

Ungeachtet der seit Monaten wiederholten Provokationen aus Nordkorea warnte Xi die südkoreanische Präsidentin vor der Stationierung eines modernen amerikanischen Raketenabwehrsystems in ihrem Land. China sieht sich durch die Stationierung bedroht. Sie richtet sich nach amerikanischen und südkoreanischen Angaben aber gegen nordkoreanische Raketenabschüsse.

„Eine falsche Handhabung des Problems trägt nicht zur strategischen Stabilität in der Region bei und könnte Konflikte intensivieren“, sagte Xi zu der Stationierung der Raketenabwehr, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete.

China werde sich weiter dafür einsetzen, eine Abschaffung der Atomwaffen auf der koreanischen Halbinsel durch Verhandlungen zu erreichen, sagte Xi. Er lobte die Entwicklung der Beziehungen zu Südkorea, hob aber auch hervor, dass beide Länder die Kerninteressen des jeweils anderen respektieren sollten.