Das von Chinas Nachrichtenagentur Xinhua veröffentlichte Bild zeigt Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un (links) und Chinas Präsident Xi Jinping. Foto: XinHua

China unterstützt den Kurswechsel des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un. Ein gutes Zeichen, kommentiert Finn Mayer-Kuckuk.

Peking - Der Einfluss Chinas auf Nordkorea nimmt wieder zu – das ist eine gute Nachricht. Zwar lehnt China eine Wiedervereinigung mit Südkorea ab und widersetzt sich steigendem US-Einfluss in Nordostasien. Doch im Ganzen wirkt Peking mäßigend auf das benachbarte Regime ein. Es hat kein Interesse an Kriegen in seinem Machtbereich.  

Nachdem Kim Jong-un seit seinem Amtsantritt sieben Jahre lang gar keine ausländischen Staatschefs getroffen hat, geht es nun Schlag auf Schlag. Kim ist damit zunehmend in ein System gegenseitiger Verpflichtungen eingebunden. Das markiert eine Kehrtwende von bemerkenswerten Ausmaßen. Im Jahr 2013 hatte Kim die Sonderwirtschaftszone Kaesong schließen lassen und damit das letzte gemeinsame Projekt mit dem Süden beerdigt. Seitdem hat er den Amerikanern mit Vernichtung gedroht und den Bau von Langstreckenraketen forciert. Nun ist von einem „Friedensprozess“ die Rede und vom vollständigen Abbau der Bomben.

Kim gibt damit einige Trümpfe aus der Hand. Das überrascht: Die Erwartung lautete, dass er sein Entgegenkommen teuer verkaufen wird. Das bemerkenswerte Zusammentreffen mit US-Präsident Donald Trump wird dadurch einfacher. Es könnte gut sein, dass er vergleichsweise leicht zu einer akzeptablen Einigung kommt.