Wird Ursula von der Leyen (links) eine ebenbürtige Nachfolgerin des charismatischen Foto: AP

Ein karges Büro hat sich die amtierende Verteidigungsministerin in Brüssel bereits eingerichtet. Doch ihr Amt als künftige EU-Kommissionspräsidenten ist noch nicht in trockenen Tüchern. Nun muss sie die Gunst der Grünen und Sozialdemokraten gewinnen.

Brüssel - Sie hat gerade einmal eine Woche. In dieser Zeit muss die Frau, die von den Staats- und Regierungschefs für den Posten an der Spitze der EU-Kommission vorgeschlagen wurde, eine Mehrheit im Europaparlament von sich überzeugen. Seit Sonntag ist die amtierende deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Brüssel in dieser wichtigsten Mission ihrer Karriere im Einsatz. Sie hat bereits ein karges Büro in der EU-Kommission bezogen. Sie hat entsprechend einem Beschluss der Kommission von Mitte Juni, der für alle Kandidaten für den Kommissionsvorsitz gilt, einen Vertrag mit der Kommission als „spezieller Ratgeber“. Im Fall der Unionspolitikerin, die ihr Ministeramt in Deutschland nicht aufgegeben hat, fließt kein Honorar für diese Tätigkeit. Sie hat aber Anspruch darauf, dass ihr die Auslagen für Reisen und sonstige Spesen im Zusammenhang mit der Kandidatur erstattet werden. Außerdem hat sie Zugang zum Fuhrpark der Kommission. Ein von ihr getwittertes Bild zeigt einen funktionalen Schreibtisch mit Telefon, dahinter die EU-Fahne. Als Anwärter auf die Nachfolge von Jean-Claude Juncker stehen ihr acht Mitarbeiter zu. Aus Berlin hat sie ihren Pressesprecher sowie ihren Büroleiter mitgenommen.