Melissa Schneider bei Ninja Warrior Germany: Beim dritten Hindernis ging sie baden. Foto: RTL/Markus Hertrich

Es war ihr erster Wettkampf – kein Wunder also, dass Melissa Schneider bei ihrem Auftritt in der RTL-Show Ninja Warrior Germany so aufgeregt war, wie noch nie. Wie erging es der Ex-Stuttgarterin?

Wenn Melissa Schneider heute an ihren Auftritt bei Ninja Warrior Germany denkt, dann beschreibt sie den so: „Es war mein erster Wettkampf, ich war noch nie so aufgeregt.“ Die gebürtige Wiesensteigerin (Kreis Göppingen), die eine Zeit lang in Stuttgart-Ost wohnte und derzeit in Zürich in der Schweiz zu Hause ist, war am Freitagabend in einem kurzen Zusammenschnitt in der siebten Staffel der RTL-Show zu sehen.

Bis zum dritten Hindernis hat sie es geschafft, dann ging sie baden. „Es war megacool“, findet die 27-Jährige trotzdem, die erst vor rund zwei Jahren mit dem Ninja-Sport angefangen hat. Und das kam so: Als Schneider in Stuttgart wohnte, gehörte auch Yasin El Azzazy, der seit vielen Jahren immer wieder an der RTL-Show teilnimmt, zu ihrem Freundeskreis. „So habe ich viele Turner und Boulderer kennengelernt.“

Durch ihre Anstellung im Stuntwerk in Kirchheim, einer Halle, die Bouldern, Parkour, Ninja Warrior Training und Functional Fitness vereint, kam dann eins zum anderen: Der Ninja-Freundeskreis wurde größer, das Interesse an der Sportart auch.

Viele bekannte Gesichter aus Stuttgart und Region

„Mir hat es total viel Spaß gemacht, mit den anderen zu trainieren, auch wenn ich am Anfang extrem schlecht war. Ich habe mich nichts getraut, nicht mal, an eine Stange von unten ran zuspringen.“ Als man sich für die aktuelle Ninja Warrior-Staffel bewerben konnte und viele aus Schneiders Freundeskreis das auch taten, dachte sie, „jetzt versuche ich es auch mal.“

Neben der Neueinsteigerin sind auch viele bekannte Gesichter aus Stuttgart und der Region dabei. Die Stuttgarter Moritz und Philipp Hans etwa, die sich bereits für das Halbfinale qualifiziert haben. Auch Daniel Gerber aus Ostfildern (Kreis Esslingen) hat es dorthin geschafft, die Brüder Karim und Yasin El Azzazy sind in zwei Wochen in der Show zu sehen. Und dann ist da noch Leonie Huber aus Ostfildern, ebenfalls zum ersten Mal dabei. Laut Schneider aber „bockstark“ und auch schon für das Halbfinale qualifiziert.

Publikum jubelt – immer und laut

Seit Jahren wird die Ninja-Community immer größer. „Nicht jeder kennt jeden, aber, wenn man Leute kennt, dann lernt man immer mehr kennen. Man motiviert sich gegenseitig, das pusht einen schon“, weiß Schneider. Umso bedauerlicher war es für die Sportlerin, dass die anderen Teilnehmer ausgerechnet bei ihrem ersten Wettkampf nicht am Rand des Parcours stehen und sie anfeuern konnten – wegen Corona.

Wahrgenommen hätte sie ihre Unterstützer wahrscheinlich ohnehin nicht: „Man bekommt nichts mit im Parcours. Ich habe nicht gesehen, wie weit oben ich bin und keine Ahnung, ob das Wasser kalt oder warm war“, sagt sie. An das Publikum erinnert sie sich dagegen durchaus, denn das jubelte – immer und laut. Selbst wenn man nur ein Seil anfasse.

Im nächsten Jahr will die Athletin nicht nur das noch einmal erleben, sondern auch weiter im Parcours kommen. Denn: „Am Anfang war es voll okay, dass ich am dritten Hindernis ausgeschieden bin, aber im Nachhinein hat es mich schon genervt, weil ich weiß, dass ich es hätte schaffen können.“ Sollte sie noch einmal die Chance bekommen, wolle sie wiederkommen, und „zeigen, was ich eigentlich kann“.

So funktioniert Ninja Warrior

Parcours
Bei der RTL-Show müssen die Kandidaten einen Hindernisparcours bewältigen und sich so für die nächste Runde qualifizieren. In den insgesamt fünf Vorrunden qualifizieren sich je 16 Teilnehmer für das Halbfinale. Sollten unter den besten 16 keine Kandidatinnen sein, ziehen zusätzlich drei Frauen ins Halbfinale ein. Nach zwei Halbfinalshows stehen dann 40 Kandidaten im Finale, die um den Titel „Ninja Warrior Germany“ kämpfen.

Teilnehmer
In der siebten Staffel der RTL-Sendung sind mehr als 300 Athleten ab 16 Jahren dabei. In den vorigen Staffeln war die Teilnahme erst ab 18 Jahren möglich.