Viele Besucher sind nur wegen Marie Fredriksson zur Night of the Proms gepilgert. 2002 war bei der schwedischen Sängerin ein Hirntumor diagnostiziert worden.
Die Katona-Twins interpretieren auf klassischen Gitarren mal Nirvanas "Smells Like Teen Spirit", mal Rossinis "Diebische Elster", Christina Stürmer singt Lieder wie "Engel fliegen einsam", Glenn Gregory und Martyn Ware kehren als Heaven 17 auf die Bühne zurück. Zur Ruhe setzen möchte sich dagegen Alan Parsons, einst Toningenieur bei Pink Floyds "Dark Side Of The Moon". In der Schleyerhalle intoniert er mit Sänger PJ Olsson "Eye In The Sky" und "Games People Play". Den Titel "Silence And I" widmet er seinem langjährigen Weggefährten, dem Sänger Eric Woolfson, mit dem er das Alan Parsons Project einst gegründet hat. Am selben Tag war nämlich bekannt geworden, dass Woolfson 64-jährig einem Krebsleiden erlegen ist. Das Publikum zeigte sich ergriffen und applaudierte im Stehen.
Das Gefühl, dass manche Musiker die Night Of The Proms dafür nutzen, um ihre Rente aufzustocken, kommt diesmal bei der Show nicht auf. Dass aber nach der von Publikum und Chor gesungenen Proms-Hymne "Land Of Hope And Glory" kein von allen Künstlern gemeinsam gesungener Titel den Abschluss bildet, irritiert treue Fans. Gut, dass der letztes Jahr abtrünnige John Miles wieder mit an Board ist, um alle Konzertbesucher mit seiner Mini-Rock-Oper "Music" und einem seligen Lächeln im Gesicht in die kalte Nacht zu entlassen.