Viele Menschen flüchten vor Boko Haram. Foto: AFP

Unter der Gewalt der Terrororganisation Boko Haram im Nordosten Nigerias leiden insbesondere die Kinder. Unicef schlägt Alarm.

Maiduguri - In den von Boko Haram terrorisierten Gebieten im Nordosten Nigerias droht Unicef zufolge angesichts von Gewalt, Hunger und geschlossenen Schulen eine Generation verlorener Kinder. Knapp 60 Prozent aller Schulen im betroffenen Bundesstaat Borno blieben zum Schulanfang dieses Jahr geschlossen, 1400 der Schulen seien von Islamisten zerstört worden, erklärte das UN-Kinderhilfswerk am Freitag. Rund drei Millionen Kinder in der Region bräuchten daher dringend Hilfe.

„Neben verheerender Mangelernährung, Gewalt und einer Cholera-Epidemie drohen die Angriffe auf Schulen eine verlorene Generation zu verursachen, sie bedrohen die Zukunft der Kinder und die ihres Landes“, erklärte der stellvertretende Unicef-Direktor Justin Forsyth nach einem dreitägigen Besuch in der Stadt Maiduguri.

Mindestens 20.000 Menschen wurden getötet

Unicef unterstützt Schulen in den Lagern für Binnenflüchtlinge. Im Muna-Lager bei Maiduguri etwa sei es für 90 Prozent der Kinder das erste Mal, dass sie richtigen Unterricht bekämen.

Die islamistischen Extremisten der Boko Haram terrorisieren seit 2009 den Nordosten Nigerias. Bei Anschlägen und Angriffen der Gruppe sind seither mindestens 20 000 Menschen getötet worden, über zwei Millionen sind vor der Gewalt geflohen. Rund fünf Millionen Menschen brauchen UN-Angaben zufolge Lebensmittelhilfe.