Die Informationen stammen aus dem zuständigen Ministerium in Abuja (Archivaufnahme der Stadt). Foto: imago/photothek/Thomas Imo/photothek.net

Im Norden Nigerias soll es Angriffe auf mehrere Dörfer gegeben haben. Dabei sollen laut den örtlichen Behörden mehr als 200 Menschen getötet worden ein.

Lagos - Bei einer Serie von Überfällen in Nigeria haben Bewaffnete nach Behördenangaben mehr als 200 Menschen getötet. Die Angriffe fanden im Norden des westafrikanischen Landes statt, teilte das zuständige Ministerium in der Hauptstadt Abuja am Sonntag mit. Sie richteten sich gegen insgesamt acht Dörfer im Bundesstaat Zamfara und hatten sich schon zwischen Dienstag und Donnerstag ereignet. Mehr als 10 000 Menschen wurden obdachlos, weil ihre Häuser bei den Attacken in Brand gesteckt wurden. Die gut 500 Angreifer seien auf Motorrädern unterwegs gewesen und hätten wahllos auf Anwohner gefeuert.

Über die Hintergründe war zunächst nichts bekannt. Daher war unklar, ob es sich bei den Angreifern um Angehörige der islamischen Terrormiliz Boko Haram oder um kriminelle Banden handelt. In dem Gebiet agieren auch ehemalige Rinder-Hirten, die sich in Banden organisiert haben und trotz starker Präsenz der Sicherheitsbehörden die Bevölkerung terrorisieren. Die jüngste Attacke erfolgte trotz einer Militäroperation, die sich gegen diese Banden richtet.

Oft werden Schülerinnen und Schüler verschleppt

In der Region werden oft auch Schüler verschleppt, um Lösegeld zu erpressen. Nach mehr als sechsmonatiger Geiselhaft kamen am Samstag 30 Schüler einer Schule im benachbarten Bundesstaat Kebbi frei. Unklar blieb zunächst, ob Lösegeld geflossen ist. Weitere verschleppte Schüler werden dagegen noch immer festgehalten.