In ihre früheren Leben arbeitete Maxima als Investmentbankerin. Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Niederlandens Königin Maxima mischt sich in die Wirtschafts- und Finanzpolitik ein. Das Haager Finanzministerium weist sie in ihre Schranken.

Die niederländische Königin Maxima ist bekannt dafür, dass sie eine Meinung hat und diese auch sagt. Aber als Gattin des niederländischen Staatsoberhauptes König Willem-Alexander (55) muss die 52-Jährige dabei sehr auf Diplomatie achten. Denn Willem-Alexander und Maxima dürfen eigentlich keine Politik betreiben. Das steht ihnen qua Verfassung nicht zu.

Doch Maxima kann es nicht lassen. Die heutige Königin der Niederlande, die in Argentinien als Máxima Zorreguieta Cerruti 1971 geboren wurde, Ökonomie studierte und in ihrem früheren Leben, bevor sie Willem-Alexander kennen und lieben lernte, als Investmentbankerin für die Deutsche Bank in New York arbeitete, betreibt gerade Wirtschafts- und Finanzpolitik.

Königin Maxima ist vom Fach

Sie nutzt dafür ihr Mandat als Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen (UNO). In Sachen Mikro-Kredite für Entwicklungsländer ist sie für die UNO besonders aktiv. Maxima will den Benachteiligten und den Armen in den Entwicklungsländern helfen, mit Hilfe von Mikro-Krediten, eine eigene Existenz als selbstständige kleine Unternehmer aufzubauen. Damit hat sie Erfolg. Sie hilft vielen Armen mit ihrem Engagement wirklich.

Nun hat sie ein neues Betätigungsfeld entdeckt und hält feurige Plädoyers für die Einführung eines digitalen Euro. Maxima plädiert für das Ende des Bargeldes. Das aber ist ein politisches Plädoyer und stößt auf Kritik: „Im Finanzministerium will man, dass Maxima nicht immer die Trommeln für den digitalen Euro schlägt. Jedes Mal, wenn sie das macht, hagelt es Kritik in den sozialen Medien. Sie sollte in dieser Frage zurückhaltender sein,“ schreibt der Königshaus-Experte Jan Hoedeman in der Zeitung „Algemeen Dagblad“ unter Berufung auf Informationen aus dem Haager Finanzministerium. Hoedeman ist Autor des gerade erschienen Buches „Die Achillesferse des Königs. Die Monarchie steht unter Druck“.

Kritik an Maximas „Selbstherrlichkeit“

Das Haager Finanzministerium wolle Königin Maxima in ihre Schranken weisen und fordert, dass sie nicht weiter auf eigene Faust Wirtschafts- und Finanzpolitik betreibt. Sie habe das in ihren letzten öffentlichen Reden beim Internationalen Währungsfonds IWF, bei der Weltbank sowie in einer Rede in Brüssel getan, so Hoedeman. Das gehe zu weit.

Nun steht der Lackmustest für Königin Maxima an: In den kommenden Tagen wird sie auf Tagungen des IWF und der Weltbank erneut Reden halten. Man darf gespannt darauf sein, ob sie wieder ein Plädoyer für den digitalen Euro abgeben wird oder nicht. Wagt sie es, wird es Kritik hageln an der „Selbstherrlichkeit“ des Königshauses. Vielleicht findet Königin Maxima auch einen cleveren und diplomatischen Mittelweg. Ein knallhartes Plädoyer für die Einführung einer digitalen europäischen Währung kann sie jedenfalls nicht mehr halten. Das hat ihr das Haager Finanzministerium quasi untersagt.

Auch die Europäischen Zentralbank EZB und deren französische Präsidentin Christine Lagarde wollen den digitalen Euro als Zahlungsmittel. Stellt sich die Frage: Haben sich Königin Maxima und Lagarde gar abgesprochen, um gemeinsam für den digitalen Euro zu werben?

Gegen die Einführung eines digitalen Euro, der eines Tages das Bargeld völlig ersetzen könnte, gibt es Widerstand. Datenschützer warnen, rein digitales Bezahlen wäre ein schwerer Eingriff in die Privatsphäre. Es wäre stets nachvollziehbar, wer, wann, wo, wie viel Geld an wen bezahlt hat. Der König Kunde wäre ganz schön gläsern.