Auch der zukünftige Schwiegervater von Harry P. muss vor Gericht. (Symbolbild) Foto: imago images/Jan Huebner/Blatterspiel via www.imago-images.de

Harry P. ist nach Ansicht der niederländischen Staatsanwaltschaft ein berüchtigter Drogenboss. Der Angeklagte nutzte seine Redezeit im Gerichtssaal indes, um seiner Freundin einen Antrag zu machen.

Ein Angeklagter hat in den Niederlanden seinen Strafprozess für eine ungewöhnliche Aussage genutzt: Der mutmaßliche Drogenboss Harry P. machte von der Anklagebank aus am Montag in ‚s-Hertogenbosch seiner Freundin einen Heiratsantrag, wie Reporter am Montag berichteten.

Seine Freundin sagte den Berichten zufolge „Ja“. Doch schnell werden die beiden Verlobten einander nicht in die Arme schließen können – zumindest nicht in Freiheit. Das Urteil gegen P. wird erst am 13. Juli erwartet.

„Prinz der Unterwelt von Eindhoven“

Der 33-Jährige soll eine Bande geleitet haben, die in großem Stil synthetische Drogen produziert und gehandelt haben soll. In von der Polizei gehackten Berichten soll er sich „Prinz der Unterwelt von Eindhoven“ genannt haben. Die Bande soll der Staatsanwaltschaft zufolge sowohl im Süden der Niederlande als auch in Belgien und in Deutschland, in Ruppach-Goldhausen (Rheinland-Pfalz) und Kassel (Hessen), Pillen hergestellt haben.

Am Dienstag können sich die Verlobten wieder sehen, denn dann wird der umfangreiche Prozess gegen die Bande fortgesetzt. Zufälligerweise steht dann auch P.’s künftiger Schwiegervater im selben Gebäude vor den Richtern, berichtet die Nachrichtenagentur ANP. Er soll Anführer einer anderen Drogenbande sein. Ihm droht eine Gefängnisstrafe von 15 Jahren.