Deutschland scheidet im Viertelfinale der Fußball-EM aus, doch das reformierte Team ist nicht am Ende, meint unser Reporter Carlos Ubina.
Die deutschen Fußballfans singen ja gerne davon, nach Berlin fahren zu wollen. Auch während der EM war der Stadionhit zu hören, in enger Verbundenheit mit der Nationalmannschaft. Nur: Diesmal erklang das Anhänger-Lied nicht, denn es war in Stuttgart Endstation. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wurde von Spanien ausgebremst. In einem Viertelfinale, das vieles versprach – und an Spannung alles hielt. Das 1:2 nach Verlängerung versperrt somit zwar den Weg zum finalen Sehnsuchtsort des Heimturniers, aber das reformierte Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann ist keinesfalls am Ende angekommen.
Jetzt geht’s erst richtig los
Im Grunde geht es jetzt erst richtig damit los, den bereits begonnenen Umbruch vollends zu vollziehen. Für Toni Kroos war es das letzte Spiel seiner Karriere, die weiteren Weltmeister von 2014, Manuel Neuer und Thomas Müller, wollen sich intensiv mit der Frage beschäftigen, ob sie das Nationaltrikot weiter tragen werden. Ilkay Gündogan, der Kapitän, denkt noch nicht an Abschied.
Doch diese Spieler sind über 30 Jahre alt – die Zukunft der Nationalelf verkörpern sie nicht. Das tun Jamal Musiala und Florian Wirtz. Zwei Zauberlehrlinge, die in eine verantwortungsvolle Rolle wachsen sollen. Nagelsmann hat diesen Prozess angeschoben und bei der EM das sportliche Minimalziel erreicht. Nun geht es mit dem Bundestrainer beim DFB weiter, um das Maximum aus der neuen Generation herauszuholen.