Nico Willig trainiert den aktuellen Tabellenführer der U19-Bundesliga. Foto: Pressefoto Baumann

VfB-U-19-Trainer Nico Willig zieht im Interview mit unserer Redaktion Bilanz und gibt Einblick in seine Arbeit mit der Mannschaft und die aktuelle Situation im Nachwuchsbereich beim VfB.

Stuttgart - Nico Willig hat mit der U19 des VfB Stuttgart aktuell die Tabellenführung in der Bundesliga inne und überwintert nach dem Erfolg gegen Wuppertal im DFB-Pokal. Im Gespräch mit unsrerer Redaktion zieht er Bilanz, spricht über Zuckerbrot und Peitsche und die Tür, die seit Amtsantritt von Markus Weinzierl für Jugendspieler aufgegangen ist.

Herr Willig, Tabellenführung in der Junioren-Bundesliga, dazu die Halbfinal-Qualifikation im DFB-Pokal. Wie fällt ihr Fazit der Vorrunde aus?

Nico Willig: „Ich persönlich finde, dass die Jungs sich die Tabelle ausschneiden und an den Weihnachtsbaum hängen dürfen. Das haben sie sich über das halbe Jahr gesehen verdient. Für uns als Trainerteam steht die Tabellensituation jedoch nicht im Fokus der Analyse. Es sind mehrere Ebenen. Das eine ist die individuelle Ebene. Da hatten wir teils sehr große Leistungssprünge bei vielen Spielern, was auch dazu geführt hat, dass wir Abgänge zur U21 und den Profis relativ gut im Kader auffangen konnten. Doch Fußball ist ein Mannschaftssport. Und beim Thema Entwicklung der Mannschaft verzeichnen wir ebenso ein starkes Wachstum. Die Jungs haben sich als Gruppe wirklich gut entwickelt. Wenn diese zwei Rädchen ineinandergreifen, dann entstehen solche Serien wie zuletzt. Daher können wir als Trainerteam durchaus zufrieden sein.“

Gegen Wuppertal siegte der VfB im Pokal knapp mit 2:1 – war es ein hartes Stück Arbeit?

Willig: „Es war ein klassisches DFB-Pokal-Spiel mit allem, was dazu gehört. Eine besondere Konstellation, dazu in diesem traditionsreichen Stadion. Über Nacht hat es geschneit, der Platz war schwer bespielbar und dann stehen da auch noch 800 Fans, die alle nicht für den VfB waren. Am Ende war es ein Pokalfight mit dem guten Ende für uns.“

Gab es nach dem Spiel eine Belohnung für die Jungs?

Willig: „Ja, wir haben direkt nach dem Spiel Pizza liefern lassen, das war auch schon nach dem Derbysieg gegen die Kickers in der Vorwoche so. Besondere Spiele erfordern auch einmal besondere Anreize. So etwas gehört auch dazu. Es sind Jugendliche, die zu jungen Erwachsenen heranwachsen. Da geht es nicht immer nur mit der Peitsche, es muss auch einmal Zuckerbrot sein. (grinst)

Das Ausbilden der Spieler für den Profibereich ist beim VfB traditionell wichtig. Inwiefern hat sich hier seit Markus Weinzierl da ist innerhalb des Clubs etwas gewandelt?

Willig: „Die Wege in den Lizenzspielerbereich sind dank Thomas Hitzlsperger schon immer kurz. Jetzt ist eine Tür aufgegangen. Durch den Trainerwechsel und natürlich auch durch die personelle Situation hat sich etwas geändert und Leon Dajaku und Antonis Aidonis sind durchgegangen. Auch andere Spieler durften oben mit trainieren. Unsere Kernaufgabe ist es, die Jungs auf so etwas vorzubereiten, damit sie am Tag X bereit sind.“

Was Nico Willig zur Zielsetzung für die Restrunde sagt, wie die Mannschaft den Mercedes-Benz Junior-Cup angehen will und welchen Einfluss die USA-Reise vor der Saison hatte, lesen Sie hier auf unserem Potal FuPa Stuttgart.