In Frankreich gibt es Proteste gegen den neuen Präsidenten Emmanuel Macron. Foto: AP

Der links-liberale unabhängige Kandidat Emmanuel Macron hat die Präsidenten-Wahl in Frankreich gewonnen. In unserem News-Blog halten wir Sie über alle Entwicklungen auf dem Laufenden.

Paris - Der sozialliberale Kandidat Emmanuel Macron hat die rechte die Rechtspopulistin Marine Le Pen bei den Präsidentschaftswahlen in Frankreich mit deutlicher Mehrheit besiegt. Alle Informationen zur Präsidentschaftswahl in Frankreich gibt es in unserem Ticker.

Montag, 21.45 Uhr

US-Präsident Donald Trump und sein künftiger französischer Kollege Emmanuel Macron wollen sich erstmals Ende Mai am Rande des Nato-Gipfels treffen. Wie das Weiße Haus in Washington am Montag nach einem Telefonat der beiden Politiker mitteilte, wurde ein Treffen am 25. Mai am Rande des Gipfels in Brüssel vereinbart. Trump habe seinen Wunsch geäußert, eng mit Macron zusammenzuarbeiten, um die „gemeinsamen Herausforderungen“ anzugehen. Trump habe die „lange und solide Tradition der Zusammenarbeit zwischen den USA und ihrem ältesten Verbündeten, Frankreich“, unterstrichen, hieß es weiter.

Trumps Vorgänger Barack Obama hatte sich im Wahlkampf hinter Macron gestellt, weil dieser „an die Hoffnungen der Menschen“ appelliere, „nicht an ihre Ängste“. Trump hatte Macrons Gegenkandidatin Marine Le Pen als „stärkste“ Kandidatin für das Amt gelobt, ohne eine offizielle Empfehlung für sie auszusprechen.

Montag, 19.59 Uhr

US-Präsident Donald Trump hat dem künftigen französischen Präsidenten Emmanuel Macron am Montag telefonisch zu seinem Wahlsieg gratuliert. Dies teilte Trumps Sprecher Sean Spicer mit. Zunächst hatte Trump Macron am Sonntag via Twitter gratuliert: „Glückwunsch für Emmanuel Macron zu seinem großen Sieg heute als nächster Präsident Frankreichs.“

Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres schickte Macron eine Glückwunschbotschaft. Er verband dies mit der Bitte um ein baldiges Treffen. Frankreich sei ein „hochgeschätzter Partner“ der UNO, erklärte Guterres’ Sprecher Stephane Dujarric. Beim ersten Treffen des UN-Generalsekretärs mit Macron solle es um den Klimawandel, den Kampf gegen den Terrorismus und um Friedensmissionen gehen.

Montag, 19.23 Uhr

Gegen den neu gewählten französischen Präsidenten Emmanuel Macron sind am Montag mehrere tausend Menschen auf die Straße gegangen. Die Teilnehmer der Kundgebung in Paris fürchten einen Sozialabbau, sollte der frühere Wirtschaftsminister seine Reformvorhaben umsetzen. Macrons Bewegung kündigte mit Blick auf die Parlamentswahl im Juni eine Neuaufstellung an. An der von einem großen Polizeiaufgebot begleiteten Demonstration beteiligten sich nach Angaben der Organisatoren zwischen 7000 und 10.000 Menschen. Die Polizei sprach von 1600 Teilnehmern. Am Rande der Kundgebung kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, ein Teilnehmer wurde festgenommen.

Aufgerufen hatte des linksgerichtete Bündnis „Front social“ (Soziale Front). Auf Plakaten war zu lesen „Der Staat ist kein Unternehmen“ und „Freiheit heißt nicht Verarmung“. Der frühere Wirtschaftsminister Macron will unter anderem das Arbeitsrecht weiter reformieren. Deswegen hatte es im vergangenen Jahr in Frankreich bereits Massenproteste gegeben.

Montag, 17 Uhr

Am Tag nach seinem Triumph bei der französischen Präsidentenwahl hat sich Emmanuel Macron ohne viel Zeit zu verlieren auf seine neue Aufgabe vorbereitet.

Macrons vor rund einem Jahr gegründete Bewegung „En Marche!“ kündigte eine Neuaufstellung an. Die Gruppierung heißt künftig „La République en Marche“ (Die Republik in Bewegung). Wie erwartet legte Macron den Vorsitz nieder, um sich ganz seinen Aufgaben als Präsident widmen zu können. Den Interims-Vorsitz übernimmt die Delegierte Catherine Barbaroux, die unter verschiedenen französischen Arbeitsministern als Referentin gearbeitet hat. „La République en Marche“ will bis Donnerstag die Namen der 577 Kandidaten für die Wahl zur Nationalversammlung am 11. und 18. Juni bekanntgeben. Nach Angaben von Generalsekretär Richard Ferrand soll jeder zweite aus der Zivilgesellschaft stammen. Zudem sollen 50 Prozent Frauen sein. Es werde keine Kandidatur von Anhängern akzeptiert, die kein reines Vorstrafenregister hätten, bekräftigte Ferrand.

Macron übernimmt am kommenden Sonntag als jüngster Präsident der französischen Geschichte die Amtsgeschäfte. Anschließend will er seine vorläufige Regierungsmannschaft vorstellen. Mit besonderer Spannung wird erwartet, wen er als Premierminister einsetzt. Ferrand schloss einen Kandidaten aus dem konservativen Lager nicht aus.

Bei seinem ersten offiziellen Auftritt legte Macron zusammen mit Amtsinhaber François Hollande einen Kranz am Grab des unbekannten Soldaten am Pariser Triumphbogen nieder. Erinnert wurde damit an die deutsche Kapitulation im Zweiten Weltkrieg 1945.

Montag, 16.20 Uhr

Nach dem Wahlsieg von Emmanuel Macron beginnen in Paris die Spekulationen darüber, wer neuer Premierminister werden könnte. Macrons bisherige Andeutungen zum Thema sind schwer deutbar. Auf der einen Seite hat der künftige Präsident angekündigt, dass er jemanden mit großer politischer Erfahrung einem Neuling vorzieht. Auf der anderen Seite betont er, er wolle eigentlich keine früheren Minister in seine Regierung holen.

Beim Thema „Frau oder Mann“ lässt er ebenso Raum für Spekulationen. Sein Wunsch wäre es, eine Frau zur Premierministerin zu ernennen, sagte er im Wahlkampf. Gleichzeitig machte er deutlich, dass er auch einen Mann auswählen könnte, wenn er diesen für besser geeignet hält.

Montag, 14.20 Uhr

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach dem Wahlsieg von Emmanuel Macron bei der französischen Präsidentschaftswahl die Hoffnung auf eine enge Zusammenarbeit geäußert. „Wir stehen heute, Deutschland und Frankreich, vor gemeinsamen Herausforderungen“, sagte Merkel am Montag in Berlin.

Es gehe darum, „unsere Länder und die Europäische Union in eine sichere und erfolgreiche Zukunft zu führen“. Deutschland und Frankreich seien seit Jahrzehnten eng verbunden und stimmten sich eng ab. „Deutschland und Frankreich gehen, wo immer das möglich ist, diese Schritte auch gemeinsam zum Wohle unserer beiden Länder, aber auch zum Wohle Europas“, fügte die Kanzlerin hinzu. „Und das ist genau der Geist, den ich mir erhoffe und den ich glaube, den es auch geben wird.“

Der 39-jährige Pro-Europäer Macron hatte bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag einen klaren Sieg gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen erzielt. „Ich habe mich über den großartigen Wahlerfolg von Emmanuel Macron sehr gefreut“, sagte Merkel. „Emmanuel Macron trägt die Hoffnung von Millionen von Franzosen, auch von vielen Menschen in Deutschland und in ganz Europa.“

Merkel mahnte, dass Frankreich in den kommenden Jahren Ergebnisse erzielen müsse. „Es wird zum Schluss nach der Legislaturperiode gefragt werden, wie sieht es aus mit der Arbeitslosigkeit, wie sieht es aus mit der Wirtschaftskraft“, sagte Merkel.

Als weitere Themen nannte sie die Vergleichbarkeit der Lebensverhältnisse in den Städten und auf dem Land sowie die Integration. „Da sind wir immer hilfreich“, bot die Kanzlerin Macron Unterstützung an. „Aber deutsche Unterstützung kann französische Politik natürlich auch nicht ersetzen.“ Macron werde „recht bald“ nach Deutschland kommen, um das gemeinsame Vorgehen zu beraten.

Montag, 12.40 Uhr

In Paris hat die Polizei nach Krawallen in der Wahlnacht 141 Menschen festgenommen. Sie hätten im Stadtteil Menilmontant im Nordosten der Hauptstadt Gegenstände auf Polizisten geworfen und Sachen beschädigt, teilte die Polizei am Montag mit. Die Menge habe gleichermaßen gegen den linksliberalen Wahlsieger Emmanuel Macron und die rechtsextreme Kandidatin Marine Le Pen protestiert.

Der partei-unabhängige Macron hat die Stichwahl am Sonntag mit 66 Prozent gegen Le Pen (34 Prozent) gewonnen. Allerdings gingen 25 Prozent der Wahlberechtigten gar nicht zur Abstimmung. Mehr als elf Prozent der Wähler gaben weder Macron noch Le Pen ihre Stimme und wählten ungültig. Diese vergleichsweise hohen Zahlen weisen auf großen Frust und tiefe Enttäuschung in der Bevölkerung.

Für Montag hat die linke Gewerkschaft CGT zu einer Protestkundgebung in Paris gegen die angekündigten Wirtschaftsreformen Macrons aufgerufen.

Montag, 12.30 Uhr

EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani sieht die pro-europäischen Kräfte nach dem Sieg von Emmanuel Macron bei der Präsidentenwahl in Frankreich entscheidend gestärkt. „Ich bin davon überzeugt: Wir erleben in Europa den Anfang vom Ende der Kräfte am rechten Rand“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstag). Nach Österreich und den Niederlanden habe sich nun auch Frankreich „gegen den Populismus“ und „für ein besseres Europa“ ausgesprochen.

Tajani verlangte: „Wir müssen sofort damit beginnen, die Europäische Union zu verändern.“ Es gehe um die Linderung der Arbeitslosigkeit, den Kampf gegen den Terrorismus und die Regulierung der Zuwanderung. Außerdem müssten die Europäer mehr für Afrika tun. „Wir brauchen eine neue Strategie.“ Macron werde dabei „eine Schlüsselrolle“ spielen.

Montag, 12.09 Uhr

Der künftige französische Präsident Emmanuel Macron tritt sein Amt am kommenden Sonntag an. Das kündigte der scheidende Präsident François Hollande am Montag am Rande der Zeremonie zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Paris an, wie die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete. Am Sonntag läuft Hollandes Amtszeit ab, es ist damit der letztmögliche Termin für die Übergabe.

Montag, 8.40 Uhr

Commerzbank-Chef Jörg Krämer hat nach dem Sieg von Emmanuel Macron bei der Präsidentenwahl in Frankreich vor übertriebenen Hoffnungen gewarnt. Zwar sei eine existenzgefährdende Krise für die Währungsunion abgewendet. „Aber nach der Wahl ist vor der Wahl“, sagte Krämer am Montag. Bei den Parlamentswahlen im Juni dürfte Macron schwerlich eine absolute Mehrheit erringen, „was zusammen mit seinem zögerlichen Programm gegen eine beherzte Reformpolitik in Frankreich spricht.“ Zudem stünden spätestens im Mai 2018 Parlamentswahlen in Italien an, wo das Lager der Links- und Rechtspopulisten ähnlich stark sei wie in Frankreich. „Der Euroraum kommt nicht zur Ruhe, die EZB dürfte nicht bereits in diesem oder im nächsten Jahr ihre Leitzinsen erhöhen.“

Montag, 6.15 Uhr

Die Börsen in Asien und Australien haben erleichtert auf den Sieg des pro-europäischen Politikers Emmanuel Macron bei der Präsidentenwahl in Frankreich reagiert. Die asiatische Leitbörse in Tokio startete am Montag mit deutlichen Gewinnen in die Handelswoche. In Tokio notierte der Nikkei-Index für 225 führende Werte nach dem Vormittagshandel einen Aufschlag von 349,49 Punkten oder 1,8 Prozent bei 19 795,19 Punkten. Auch die Aktienmärkte in Sydney, Seoul und Hongkong begannen den Handel deutlich im Plus.

Händlern zufolge zeigten sich die Anleger beruhigt darüber, dass der europafreundliche frühere Wirtschaftsminister Macron die Wahl in Frankreich gewonnen hat. Auch hatte es zum Wochenende gute Nachrichten von der Wall Street und dem US-Arbeitsmarkt gegeben. Die Tokioter Börse war wegen nationaler Feiertage seit vergangenem Mittwoch geschlossen. Der breit gefasste Topix notierte kurz nach Handelsauftakt ein Plus von 22,83 Punkten oder 1,47 Prozent bei 1573,13 Zählern. Sämtliche Industriesektoren an der Börse legten zu.

„Der Sieg von Macron in der französischen Präsidentenwahl wird von den Märkten willkommen geheißen, obwohl er seit der ersten Wahlrunde schon weithin erwartet worden war“, sagte Matthew Siddle von Fidelity Investment der „South China Morning Post“. Wie Macron sein Programm umsetzen könne, werde davon abhängen, ob er bei der Parlamentswahl im Juni eine Mehrheit erreichen könne. Deswegen sei es zu früh zu sagen, was die Auswirkungen sein werden. Der Optimismus sei aber groß.

Montag, 6.10 Uhr

Der stellvertretende EU-Parlamentspräsident Alexander Graf Lambsdorff hat den künftigen französischen Staatschef Emmanuel Macron aufgefordert, sein Land grundlegend zu reformieren. „Als sozialliberaler Modernisierer muss Macron frischen Wind in die verkrustete französische Politik und Wirtschaft bringen“, sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Nur so kann die Grande Nation auch wirtschaftlich wieder ein starker Partner für Deutschland in Europa sein.“

Die deutliche Wahlniederlage der Front-National-Anführerin Marine Le Pen bezeichnete Graf Lambsdorff als Tiefschlag für die europafeindlichen Kräfte. „Die Wähler erkennen, dass Rechtspopulisten nie Lösungen anbieten, sondern nur hohle Phrasen - das wird auch die AfD zu spüren bekommen“, sagte der deutsche Europapolitiker.

22.09 Uhr

Macron will schon bald zu einem Treffen mit Kanzlerin Merkel nach Berlin reisen. Das habe er Merkel in einem Telefonat gesagt, verlautet aus dem Umfeld Macrons.

21.28 Uhr

Die linke französische Gewerkschaft CGT ruft zum Amtsantritt Macrons für den 8. Mai zu einer Demonstration auf.

21.23 Uhr

US-Präsident Trump gratuliert Macron zu „großen Wahlsieg“. Er freue sich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm, twittert der Präsident.

21.05 Uhr

Macron erklärt, er unterschätze nicht die wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Er sei sich der Wut, der Zweifel und der Furcht bewusst, die die Franzosen ausgedrückt hätten. Er werde seine ganze Kraft dazu verwenden, sich des Vertrauens der Franzosen würdig zu zeigen.

21.01 Uhr

Der Euro springt im frühen Handel in den asiatischen Märkten auf ein Sechs-Monats-Hoch von 1,1011 Dollar.

20.50 Uhr

Die Gewerkschaft CFDT gratuliert Macron zum Wahlsieg. Sie betont jedoch, das Wahlergebnis für den Front National sei zu hoch ausgefallen. Für die extreme Linke teilt Melenchon mit, der Sieg Macrons sei ein Votum gegen Le Pen, nicht für Macrons Politik.

20.42 Uhr

Die wichtigste Pariser Moschee erklärt, die Wahl Macrons sei ein Zeichen für eine Versöhnung zwischen den Religionen in Frankreich. Der Sieg lasse hoffen, dass französische Muslime in Harmonie und Respekt leben könnten.

20.39 Uhr

Le Pen kündigt nach ihrer Wahlniederlage die Erneuerung des rechtsextremen Front National an. „Ich werde vorschlagen, diesen umfassenden Umbau unserer Bewegung zu beginnen, um sie zu einer neuen politischen Kraft zu machen.“

20.33 Uhr

Der Chef des französischen Wirtschaftsverbandes Gattaz twittert, er hoffe, dass die Wahl Macrons die Wende zu einer wirklichen Erneuerung des Landes markiere.

20.31 Uhr

Macron erklärt, eine neue Seite in der französischen Geschichte sei aufgeschlagen worden. Hoffnung und Vertrauen seien wiedergefunden.

20.26 Uhr

Der ehemalige sozialistische Ministerpräsident Valls ruft dazu auf, eine breite parlamentarische Mehrheit um Macron zu bilden.

20.24 Uhr

Die Spitzen der EU gratulieren Macron. Kommissionspräsident Juncker schreibt via Twitter auf Französisch, die Franzosen hätten sich für eine europäische Zukunft entschieden, und für ein „stärkeres und gerechteres Europa“. Ratspräsident Tusk äußert sich ebenfalls via Twitter: „Glückwunsch an das französische Volk, dafür dass es Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gewählt hat anstatt die Tyrannei der Fake News.“

20.23 Uhr

Der EVP-Chef im Europa-Parlament, Weber, sieht im französischen Votum ein Bekenntnis zu Europa: „Es war eine Wahl pro Europa, pro Reformen und pro Zukunft. Ich gratuliere dem neuen Präsidenten.“

20.19 Uhr

Der konservative Abgeordnete Le Maire fordert Macron auf, das Land zu einen. Macron müsse auch für jene arbeiten, die ihn nicht gewählt hätten.

20.15 Uhr

Die britische Premierministerin May gratuliert Macron „herzlich“ zu Wahlsieg, teilt ein Regierungssprecher in London mit.

20.15 Uhr

Emmanuel Macron hat nach Angaben des französischen Premierministers Bernard Cazeneuve die Präsidentschaftswahl am Sonntag gewonnen.

Die Bundesregierung hat sich erleichtert über den Sieg von Emmanuel Macron bei der französischen Präsidentschaftswahl gezeigt. Macrons Wahl sei „ein Sieg für ein starkes geeintes Europa und für die deutsch-französische Freundschaft“, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert am Sonntagabend über den Kurzbotschaftendienst Twitter.

20.14 Uhr

Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen hat ihre Niederlage bei der Präsidentenwahl eingeräumt. Sie habe Macron angerufen, um ihm zu gratulieren, sagte die Front-National-Politikerin am Sonntagabend in Paris.

17.55 Uhr

Nach der Veröffentlichung interner Dokumente des Wahlkampfteams von Frankreichs Präsidentschaftsfavoriten Emmanuel Macron ermittelt die Pariser Staatsanwaltschaft. Die Behörde leitete Vorermittlungen wegen betrügerischen Zugriffs auf ein Datenverarbeitungssystem und Verletzung des Briefgeheimnisses ein, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Sonntag unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtete

Die Daten waren am Freitagabend unmittelbar vor dem Ende des französischen Wahlkampfs ins Internet gestellt worden. Macrons Bewegung „En Marche!“ hatte erklärt, die Dokumente seien bei einer „massiven und koordinierten“ Hacker-Attacke vor einigen Wochen gestohlen worden. Wer hinter dem Cyberangriff steckt, blieb zunächst unklar. „En Marche!“ erhob den Vorwurf, Ziel sei eine Destabilisierung der Demokratie.

17.19 Uhr

Bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich hat sich eine niedrige Beteiligung abgezeichnet. Das Innenministerium in Paris gab die Wahlbeteiligung am Sonntag um 17.00 Uhr mit 65,3 Prozent an. Das waren etwa vier Punkte weniger als bei der ersten Wahlrunde vor zwei Wochen zu diesem Zeitpunkt. In der Regel nimmt bei Präsidentschaftswahlen in Frankreich die Beteiligung zwischen dem ersten und zweiten Wahlgang zu. Die Wahlbeteiligung lag auch niedriger als bei den Präsidentschafts-Stichwahlen der Jahre 2002, 2007 und 2012 um diese Uhrzeit. Allerdings haben zahlreiche Wahlbüros dieses Jahr eine Stunde länger geöffnet als in früheren Jahren. Die letzten Wahllokale schließen um 20.00 Uhr, unmittelbar im Anschluss werden erste Hochrechnungen erwartet.

16.25 Uhr

Der unabhängige Kandidat Emmanuel Macron führt nach einem Bericht der belgischen Zeitung „Le Soir“ bei der Präsidentenwahl in Frankreich mit über 60 Prozent der Stimmen klar vor seiner rechtsextremen Konkurrentin Marine le Pen. Die Zeitung berief sich am Sonntag Nachmittag auf drei nicht benannte Umfragen.

15.51 Uhr

Der französische Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron liegt laut inoffiziellen Nachwahlbefragungen in Überseegebieten des Landes vorn. So komme er in Französisch-Guyana in Südamerika auf 65 Prozent, seine Konkurrentin Marine Le Pen auf 35 Prozent. Das berichtete die belgische Tageszeitung „Le Soir“ am Sonntag auf ihrer Internetseite unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Umfragen. In Frankreich ist die Veröffentlichung von Befragungsergebnissen und Hochrechnungen bis 20 Uhr verboten.

Der als Favorit geltende, sozialliberale Macron kommt dem Bericht zufolge auf der Karibikinsel Guadeloupe auf 75,1 Prozent, auf Martinique soll er sogar 77,5 Prozent erreicht haben. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, weil in vielen Überseegebieten Frankreichs traditionell eher links gewählt wird. Mehrere dieser Gebiete hatten wegen der Zeitverschiebung bereits am Samstag gewählt.

Bei Auslandsfranzosen in Nordamerika zeichnet sich laut „Le Soir“ eine überwältigende Zustimmung für Macron ab. In New York habe der frühere Wirtschaftsminister mit 94,7 Prozent abgeschnitten, in Boston liege sein Ergebnis noch um einen Prozentpunkt höher.

15.30 Uhr

Entwarnung nach der Räumung am Pariser Louvre-Museum: Eine verdächtige Tasche hatte am Sonntag nach Angaben von Macrons Pressebüro dazu geführt, dass einige Hundert Menschen aus dem Hof vor dem Musée du Louvre in Sicherheit gebracht worden waren. Sprengstoffexperten verließen später den Ort und der Hof wurde wieder geöffnet. Das Museum selbst war nicht von der Räumung betroffen. Besucher gingen dort nach wie vor ein und aus.

Die Pariser Polizei bezeichnete die Evakuierung als Vorsichtsmaßnahme. Nach einem Angriff eines Extremisten auf Soldaten in der Nähe des Museums während des Präsidentschaftswahlkampfs war der Louvre bereits stark gesichert.

13.55 Uhr

Ein Bereich am Pariser Louvre-Museum, wo Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron im Fall eines Wahlsiegs mit Anhängern am Sonntagabend feiern will, ist für eine Sicherheitskontrolle geräumt worden. Nach Angaben einer Polizeisprecherin geht es dabei um eine Überprüfung, wie sie etwa beim Fund eines verdächtigen Gepäckstücks in der französischen Hauptstadt Routine ist. Was in diesem Fall konkret der Anlass ist, sagte sie am Nachmittag allerdings nicht. Es gebe aber erst einmal nichts Alarmierendes.

13.03 Uhr

Mit einem Oben-Ohne-Protest haben Aktivistinnen der Frauenrechtsgruppe Femen in Frankreich vor der Wahl der rechtspopulistischen Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen gewarnt. An einer Kirche in Hénin-Beaumont entrollten sie am Sonntag in Anspielung auf die französische Nationalfigur Marianne ein Banner mit der Aufschrift: „Marine an der Macht - Marianne verzweifelt“. Polizisten nahmen die Aktivistinnen fest.

12.41 Uhr

Die entscheidende Runde der französischen Präsidentenwahl hat mit mäßiger Wahlbeteiligung begonnen. Bis zum Mittag gaben nach Angaben des Innenministeriums 28,23 Prozent der wahlberechtigten Franzosen ihre Stimme ab. Das waren zwar bereits fast genauso viele wie in der ersten Runde vor zwei Wochen. In den vergangenen Jahrzehnten war die Wahlbeteiligung im zweiten Durchgang aber immer höher gewesen als im ersten. Die Wahllokale sind noch bis 19.00 Uhr geöffnet, in großen Städten bis 20.00 Uhr. Dann gibt es auch die ersten Hochrechnungen.

11.09 Uhr

Die rechtspopulistische Kandidatin Marine Le Pen hat bei der entscheidenden Stichwahl um das französische Präsidentenamt gewählt. Le Pen gab ihre Stimme am Sonntagvormittag im nordfranzösischen Hénin-Beaumont ab, einer Hochburg ihrer Partei Front National (FN).

In der Stadt hatte Le Pen im ersten Wahlgang vor zwei Wochen 46,5 Prozent der Stimmen erhalten, landesweit waren es nur 21,3 Prozent. Le Pen tritt in der Stichwahl gegen den sozialliberalen Kandidaten Emmanuel Macron an, der den ersten Wahlgang mit 24 Prozent gewonnen hatte und in letzten Umfragen für das Finale deutlich vorne lag.

Später sollte Le Pen sich nach Paris begeben. Den Wahlabend verbringt sie in einem Veranstaltungsort im Bois de Vincennes, einem der beiden Pariser Stadtwälder. Die letzten Wahllokale schließen am Abend um 20.00 Uhr, dann werden auch erste Hochrechnungen erwartet.

11.04 Uhr

Der sozialliberale Favorit Emmanuel Macron hat bei der französischen Präsidentenwahl abgestimmt. Macron und seine Frau Brigitte wählten am Sonntagvormittag in ihrem Wahlkreis im nordfranzösischen Le Touquet am Ärmelkanal. Der 39-jährige Ex-Wirtschaftsminister hatte in letzten Umfragen einen deutlichen Vorsprung vor seiner rechtspopulistischen Stichwahlgegnerin Marine Le Pen.

Macron wollte sich im Laufe des Wahltags nach Paris begeben. Im Fall eines Wahlsiegs werden seine Anhänger am Louvre im Herzen der französischen Hauptstadt feiern.

7. Mai, 8.32 Uhr

In Frankreich hat am Sonntagmorgen die Stichwahl um das Präsidentenamt begonnen. Die etwa 47 Millionen Wahlberechtigten können sich zwischen dem Sozialliberalen Emmanuel Macron und Marine Le Pen von der rechtsextremen Front National entscheiden. Le Pen will Frankreich aus der EU führen, hat ihre Positionen zuletzt aber etwas abgeschwächt. Macron vertritt pro-europäische Positionen. Amtsinhaber François Hollande hatte auf eine erneute Kandidatur verzichtet.

In französischen Überseegebieten wurde bereits am Samstag abgestimmt. Die letzten Wahllokale in Frankreich selbst schließen um 20.00 Uhr. Für kurz danach werden die ersten Prognosen erwartet.

6. Mai, 20:51 Uhr

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hofft bei der Präsidentenwahl am Sonntag in Frankreich auf einen Sieg des Mitte-Links-Politikers Emmanuel Macron. „Ich drücke ihm die Daumen“, sagte Kretschmann am Samstag in Freiburg beim bundesweiten Gewerkschafstag der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Macron stehe für die Erneuerung der französischen Demokratie und für ein erneuertes, vereinigtes Europa. Seine Konkurrentin, die Rechtspopulistin Marine Le Pen, symbolisiere dagegen Nationalismus und Intoleranz.

„Frau Le Pen gehört einer nationalistischen Front an, die gerade quer durch Europa zieht“, sagte Kretschmann: „Zu einer Front, die Freiheit und Toleranz bekämpft. Die Kompromiss und Kooperation bekämpft. Und die das vereinte Europa bekämpft.“ Frankreich stehe vor einer Schicksalswahl, entschieden werde über die europäische Zukunft. „Das vereinte Europa ist in diesen Stunden so bedroht wie nie in seiner Geschichte“, sagte Kretschmann. Baden-Württemberg als direkter Nachbar schaue daher besonders genau auf die Wahl in Frankreich.

6. Mai 14.12 Uhr

Knapp 12 000 in Berlin lebende Franzosen können sich am Sonntag an der Stichwahl um den neuen französischen Präsidenten beteiligen. In der ersten Runde hatten 7552 (gut 65 Prozent) der Berliner Franzosen in der Botschaft am Pariser Platz oder im Institut Français ihre Stimme abgegeben. Rund 48 Prozent stimmten dabei für den sozialliberalen Emmanuel Macron, der damit in Berlin fast schon im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht hätte. Seine Gegnerin in der Stichwahl, die Kandidatin der rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, landete mit nur 219 Stimmen (etwa 2 Prozent) abgeschlagen auf dem fünften Platz.

6. Mai 13 Uhr

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) rechnet mit einer Niederlage der Rechtspopulistin Marine Le Pen bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich. „Ich habe nicht die Sorge, dass sie die Wahl gewinnt“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ (Samstagsausgabe) mit Blick auf die Stichwahl zwischen Le Pen und dem parteilosen Kandidaten Emmanuel Macron am Sonntag. Er vertraue auf „die republikanische Vernunft der Franzosen“.

Auch Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) zeigte sich überzeugt, dass Macron die letzte Wahlrunde für sich entscheidet. „Frau Le Pen wird nicht gewinnen. Da bin ich mir sicher“, sagte Gabriel der „Bild“-Zeitung vom Samstag. Zurückhaltender äußerte sich der Europapolitiker Manfred Weber (CSU). „Ich warne davor, die Stichwahl am Sonntag als gelaufen anzusehen“, sagte der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Er rief die Franzosen auf, für Macron zu stimmen. „Le Pen hetzt die Menschen auf und versucht mit Falschnachrichten Stimmung zu machen. Das ist brandgefährlich“, sagte Weber.

6. Mai 12.12 Uhr

Das Finale der französischen Präsidentschaftswahl hat in einem Überseegebiet bereits begonnen. Die Menschen auf der französischen Inselgruppe Saint-Pierre und Miquelon vor der kanadischen Ostküste konnten schon von Samstagmittag deutscher Zeit an ihre Stimmen abgeben. Dort stehen rund 5000 Franzosen auf den Wählerlisten. Auch in mehreren weiteren Überseegebieten sollten die Wahllokale wegen der Zeitverschiebung bereits samstags öffnen.

Der frühere Wirtschaftsminister Emmanuel Macron geht laut Umfragen als klarer Favorit in die Stichwahl gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Die Abstimmung gilt wegen Le Pens Anti-EU-Kurs als Richtungsentscheidung für den ganzen Kontinent.

Der Großteil der rund 47 Millionen französischen Wahlberechtigten kann dann am Sonntag abstimmen. Das Wahlwochenende wurde von einem groß angelegten Hackerangriff auf Macrons Kampagne überschattet: Kurz vor der Stichwahl gelangten Dokumente seiner Mitarbeiter ins Internet. Die französische Wahlkampf-Kontroll-Kommission warnte, dass ein Teil davon wahrscheinlich gefälscht sei.