Orkan „Friederike“ hat deutschlandweit Schäden angerichtet. (Symbolbild) Foto: dpa

Orkan „Friederike“ hat mehrere Todesopfer in Deutschland gefordert. Auch Unfälle, Flugausfälle und gesperrte Zugstrecken gehen auf das Konto des Sturms. Wir halten Sie in unserem Newsblog über alle aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Stuttgart - Umgestürzte Bäume, zahlreiche Unfälle, gesperrte Zugstrecken und ausgefallene Flüge: Das Orkan „Friederike“ fegt seit Donnerstagmorgen mit hohen Windgeschwindigkeiten vom Westen nach Osten über Deutschland und richtete vielerorts Schäden an – auch in Baden-Württemberg. In unserem Newsblog halten wir Sie über alle aktuellen Geschehnissen auf dem Laufenden.

* Acht Menschen kommen durch Orkan „Friederike“ ums Leben

* Mehrere Todesopfer durch Orkan „Friederike“

* Die Deutsche Bahn stellt ihren Fernverkehr bundesweit ein

10.32 Uhr +++ Versicherer müssen 500 Millionen Euro zahlen

Der Orkan „Friederike“ kostet die deutschen Versicherer nach ersten Branchenschätzungen rund 500 Millionen Euro. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) veröffentlichte am Freitag in Berlin eine erste Schadenschätzung.

Damit liege der Sturm, der am Mittwoch und Donnerstag über Deutschland hinweggefegt war, deutlich unter dem Wintersturm „Kyrill“, mit dem er vielfach verglichen worden war. „Kyrill“ hatte 2007 mehr als zwei Milliarden Euro versicherten Schaden angerichtet. „Friederike“ zählt nach GDV-Schätzungen nicht einmal zu den fünf schadenträchtigsten Winterstürmen der vergangenen 20 Jahre.

Der wirtschaftliche Schaden von Naturkatastrophen ist meist höher als der versicherte Schaden, weil viele Hauseigentümer keine Versicherung abgeschlossen haben.

8.40 Uhr +++ „Friederike“ kostet acht Menschen das Leben

Nach dem schwersten Orkan seit mehr als zehn Jahren in Deutschland ist die Zahl der Toten bundesweit auf mindestens acht gestiegen. In Sachsen-Anhalt kamen durch das Sturmtief „Friederike“ zwei Männer ums Leben, wie die Polizei am Freitagmorgen mitteilte. Beide seien am Donnerstagabend ihren schweren Verletzungen erlegen.

Ein 65-Jähriger kam in Sachsen-Anhalt ums Leben, als er an seinem Dach Sicherungsarbeiten durchführte. Er fiel rund acht Meter in die Tiefe. Im Burgenlandkreis wurde ein 34-Jähriger von einem umstürzenden Baum getroffen. Mindestens weitere sechs Menschen starben am Donnerstag bei dem Unwetter in Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Brandenburg, viele wurden während des Orkans verletzt.

7.33 Uhr +++ Zwei Tote in Sachsen-Anhalt

Während des Orkantiefs „Friederike“ sind in Sachsen-Anhalt zwei Männer ums Leben gekommen. Beide erlagen am Donnerstagabend ihren schweren Verletzungen, wie die Polizei in Halle am Freitag mitteilte. In Benndorf (Landkreis Mansfeld-Südharz) war ein 65-Jähriger vom Dach eines Hauses gestürzt und rund acht Meter in die Tiefe gefallen. Er hatte auf dem Dach Sicherungsarbeiten durchgeführt. Im Burgenlandkreis in Hohenmölsen wurde ein 34-Jähriger von einem umstürzenden Baum getroffen.

Freitag, 4.45 Uhr +++ Bahn nimmt Fernverkehr wieder auf

Nach der deutschlandweiten Einstellung des Fernverkehrs wegen des Orkans „Friederike“ hat die Deutsche Bahn den Betrieb wieder aufgenommen. „Die ersten Fernzüge sind unterwegs“, sagte ein Bahnsprecher am frühen Freitagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. So sei um 3.25 Uhr ein ICE aus München in Richtung Frankfurt-Flughafen losgefahren. Der Sprecher betonte aber nochmals, dass es „nach wie vor zu Einschränkungen kommen wird.“

Im Süden Deutschlands sollten die Züge ab dem Morgen weitgehend normal verkehren, hatte die Bahn schon am Abend davor mitgeteilt. „Im Norden Deutschlands starten die Züge, sobald weitere Strecken von Schäden befreit und freigegeben wurden. Wir erwarten, dass bereits im Laufe des Vormittags alle Metropolen Deutschlands - mit Einschränkungen - wieder mit dem Fernverkehr erreichbar sein werden. Für das Wochenende erwarten wir einen weitgehend normalen Verkehr.“

21.40 Uhr +++ Junge kommt wegen Orkan im Auto zur Welt

Der Orkan „Friederike“ hat zwar den Wagen seiner Eltern, aber nicht den kleinen Anton aufhalten können: In einem Auto hat eine Frau in Köln ihr Baby zur Welt gebracht. Papa und Mama waren am Donnerstagnachmittag zur Entbindung auf dem Weg in die Klinik, als eine sturmbedingte Straßensperrung die pünktliche Ankunft zunichte machte, berichtete die Feuerwehr. Der kleine Junge erblickte noch vor Ankunft von Rettungsdienst und Notarzt im Auto das Licht der Welt.

Über den Notruf ging die Nachricht von der beginnenden Geburt ein. Der Leitstellendisponent gab am Telefon fortwährend Anweisungen bis er im Hintergrund das Neugeborene schreien hörte. Der Papa durfte dann mit Hilfe der eingetroffenen Einsatzkräfte die Nabelschnur durchtrennen.

21.29 Uhr +++ Linienbus kippt im Sturm um

Ein Linienbus ist während des Sturmtiefs „Friederike“ im Landkreis Neustadt an der Waldnaab von einer Windböe aus der Spur gebracht worden. Vier Fahrgäste wurden bei dem Unfall leicht verletzt, wie die Polizei Oberpfalz am Donnerstagabend mitteilte. Der Bus landete demnach seitlich in einem Graben. Der Schaden des Fahrzeugs wurde mit 120.000 Euro beziffert.

21.27 Uhr +++ Fernverkehr rollt am Freitag nach und nach wieder an

Nach der Zwangspause wegen des Orkans „Friederike“ soll der Fernverkehr der Deutschen Bahn am Freitagmorgen wieder anrollen. Jedoch sind in einigen Regionen weiter Einschränkungen zu erwarten. Insbesondere in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen seien noch wichtige Strecken gesperrt, teilte die Bahn am Donnerstagabend mit.

„Im Süden Deutschlands verkehren bereits ab dem Morgen die Züge weitgehend normal“, hieß es in der Mitteilung aus Berlin weiter. „Im Norden Deutschlands starten die Züge, sobald weitere Strecken von Schäden befreit und freigegeben wurden. Wir erwarten, dass bereits im Laufe des Vormittags alle Metropolen Deutschlands - mit Einschränkungen - wieder mit dem Fernverkehr erreichbar sein werden. Für das Wochenende erwarten wir einen weitgehend normalen Verkehr.“

20.55 Uhr +++ Nach Orkan 140 000 Haushalte im Osten ohne Strom

Das Orkantief „Friederike“ hat zahlreiche Haushalte in Ostdeutschland von der Energieversorgung abgeschnitten. Folge seien zahlreiche Stromausfälle, berichtete die Mitteldeutsche Energie AG (enviaM) in Chemnitz. Nach Angaben des Unternehmens waren am Donnerstag bis zu 140 000 Kunden ohne Strom, nachdem Masten, Leitungen und andere Anlagen durch den Orkan beschädigt worden waren.

Bis zum Abend reduzierte sich die Zahl nach Angaben einer Sprecherin auf etwa 65 000 Kunden. Rund 350 Mitarbeiter arbeiteten daran, auf andere Leitungen umzuschalten, um rasch viele Haushalte wieder anzuschließen.

Das Unternehmen verfügt über ein Elektrizitätsverteilernetz von rund 74 000 Kilometern Länge in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. Zu den Anteilseignern zählen den Angaben nach auch rund 650 ostdeutsche Kommunen.

20.14 Uhr +++ Wetterdienst hebt Warnung vor orkanartigen Böen auf

Der Deutsche Wetterdienst in Potsdam hat seine Warnungen vor orkanartigen Böen für die gesamte Region Berlin und Brandenburg am Donnerstagabend aufgehoben. Damit dürfte die Gefahr durch das Sturmtief „Friederike“ in der Region weitgehend gebannt sein.

20.10 Uhr +++ Eine Tote auch in Mecklenburg-Vorpommern

Das Sturmtief „Friederike“ hat auch in Mecklenburg-Vorpommern einen tödlichen Verkehrsunfall ausgelöst. In der Nähe von Neubrandenburg starb eine 61-jährige Autofahrerin. Wie die Polizei berichtete, verlor sie südlich von Penzlin vermutlich wegen zu hoher Geschwindigkeit bei widrigen Straßenverhältnissen die Kontrolle über ihr Auto und schleuderte gegen einen entgegenkommenden Lastwagen. Damit starben in Deutschland mindestens sechs Menschen durch den Orkan oder seine Folgen.

19.32 Uhr +++ Tödlicher Unfall in Brandenburg durch Sturm verursacht

Der tödliche Verkehrsunfall auf der Autobahn 13 in Brandenburg ist nach den ersten Ermittlungen der Polizei auf den Sturm „Friederike“ zurückzuführen. Der Lastwagen sei demnach von einer Windböe erfasst worden und umgekippt, teilte die Polizei per Kurznachrichtendienst Twitter mit. Der Lastwagenfahrer wurde eingeklemmt und starb noch am Unfallort bei Ortrand unweit der Grenze von Brandenburg zu Sachsen. Er war auf der Autobahn aus Richtung Berlin kommend in Richtung Dresden unterwegs. Zeitweise war noch unklar gewesen, ob der Mann durch den Sturm verunglückt ist.

19.22 Uhr +++ Lage am Stuttgarter Hauptbahnhof entspannt sich

Der Infostand am Stuttgarter Hauptbahnhof wird zur Kaffeebar - mit fünf riesigen Thermoskannen und Hunderten Kaffeebechern rücken Bahnmitarbeiter an. „Betreuung“ steht auf ihren Warnwesten. Unterdessen beruhigt sich die Lage. Für 19 Uhr an einem Werktag ist die Bahnhofs-Halle erstaunlich leer. Inzwischen ist sogar die Schlange am Informationsstand der Deutschen Bahn weggeschrumpft – nur noch einzelne Reisende lassen sich Verbindungen heraussuchen. Es scheint, als hätten die meisten Menschen sich Alternativen gesucht, Mietwagen, Hotel oder Regionalbahn.

18.40 Uhr +++ Lastwagenfahrer stirbt während des Sturms bei Autobahnunfall

Bei einem Unfall während des stürmischen Wetters im Süden Brandenburgs ist am Donnerstag ein Lastwagenfahrer ums Leben gekommen. Das Fahrzeug sei auf der Autobahn 13 (Berlin-Dresden) bei Ortrand nahe der Grenze von Brandenburg zu Sachsen in die Mittelleitplanke geprallt und umgestürzt, teilte das Polizeipräsidium in Potsdam mit. Zum Zeitpunkt des Unfalls sorgte das Sturmtief „Friederike“ für erhebliche Böen. Ob der Lastwagen eindeutig wegen des Sturms verunglückte, war nach Polizeiangaben am Abend noch unklar.

18.34 Uhr +++ Bahn- und Flugverkehr im Norden teils wieder aufgenommen

Nach dem Sturmtief „Friederike“ läuft der Bahnverkehr im Norden langsam wieder an. Einzelne Züge seien zwischen Bremen und Norddeich Mole gestartet, teilte die Deutsche Bahn über den Kurznachrichtendienst Twitter am frühen Donnerstagabend an. Auch einige S-Bahnen, etwa von Hannover nach Hildesheim und von Celle nach Hannover, fuhren am Abend wieder. Seit dem Nachmittag starten bundesweit allerdings keine Fernzüge der Deutschen Bahn mehr.

18.30 Uhr +++ Stuttgarter Flughafen nur leicht betroffen

Mit zwölf gestrichenen Flügen ist der Flughafen Stuttgart nur indirekt vom Orkan „Friederike“ getroffen worden. Unter anderem konnten Flieger aus Hamburg, Rostock, London und Amsterdam nicht in der Landeshauptstadt landen, weswegen die Rückflüge nicht stattfanden, wie ein Flughafensprecher am Donnerstag sagte. Vereinzelt sei es zu Verspätungen von bis zu einer Stunde gekommen. Reisende sollten sich vor der Anfahrt online über den Flugstatus informieren.

18.19 Uhr +++ Beide Hotelzüge in Stuttgart offen

Der ICE 2218 soll am Freitagmorgen nach Hamburg starten. Der Reiseplan für die Passagiere liegt schon bereit. Am Donnerstagabend fährt er erstmal nicht, sondern steht als Aufenthaltsraum auf Rädern auf Gleis 6: Der zweite Hotelzug ist nun auch offen. Noch wird der Intercity älteren Baujahrs nicht genutzt - die zum Zwangsstopp verdonnerten Passagiere bevölkern zuerst den moderneren ICE am Nachbargleis.

18.08 Uhr +++ Bahn stellt Hotelzüge zur Verfügung

Am Stuttgarter Hauptbahnhof hat die Bahn an Bahnsteig 5 und 6 zwei sogenannte Hotelzüge bereitgestellt, in denen sich gestrandete Reisende aufhalten können – mit Bewirtung und Stromanschluss für das Handy. Bis jetzt hat erst einer der Züge die Türen geöffnet. In dem ICE sind noch viele Plätze frei. Wer Platz nimmt, bekommt ein Tetrapack stilles Wasser und einen Schokoriegel als Erstversorgung von den Mitarbeitern gereicht.

Einer der Betroffenen ist ein 67-Jähriger aus Augsburg. Für ihn kann es teuer werden: „Ich muss eigentlich nach Frankfurt an den Flughafen, das ist ausgeschlossen, der Flieger ist weg“, sagt er frustriert. Auf Ersatz sei nicht zu hoffen: Der Augsburger wollte nach Äthiopien reisen. „Wir sind extra früh los aber schon in Ulm ging es nur noch mit dem Regionalverkehr weiter“, sagt er. Auf Geld von der Reiserücktrittsversicherung hoffe er nicht: „Die greift wohl kaum, es ist ja die Pflicht des Reisenden, pünktlich am Flughafen zu sein.“

18.00 Uhr +++ Keine Chance auf Mietwagen am Hauptbahnhof Stuttgart

Bernd Ulrich, Rechtsanwalt aus München, ist beruflich in Stuttgart und will nach München zurück: „Ich habe schon den ganzen Tag vermutet, dass die Züge ausfallen werden. Ich habe den Vorteil, dass ich auf Geschäftsreise bin: Meine Sekretärin hat rechtzeitig ein Auto gebucht. Ich hege keinen Groll gegen die Deutsche Bahn. Ich bin zuversichtlich, dass ich heute Abend noch nach München komme. Die Bahn verbockt viel aber für das Wetter kann sie nun wirklich nichts“, sagt er.

Ein Reisender vor der Autovermietung winkt hingegen ab. Er ist genervt: „Ich muss jetzt erst mal gucken, wie ich nach Hause komme.“ Auch Andreas Masiorek, Architekt aus Frankfurt, hat es bei der Autovermietung versucht, um zurück nach Hause zu kommen: „Die haben uns gerade gesagt, dass es keine Autos mehr gibt. Man kann nur warten, ob vielleicht eines frei wird. Wir haben da jetzt noch keine Lösung. Ich bin beruflich hier und habe erst am Hauptbahnhof erfahren, dass die Züge ausfallen. Die Bahn macht jetzt was sie kann. Vielleicht klappt es ja mit der Regionalbahn“. Er und sein Kollege sind vollkommen gelassen.

Die Autos bei Avis, Sixt und Budget waren schon mittags alle vermietet. „Innerhalb von 20 Minuten wollten 20 Menschen ein Auto. So einen Ansturm habe ich noch nie erlebt“, sagt Avis-Mitarbeiterin Elisabeth Weisskopf.

17.19 Uhr +++ Bahnchaos im Südwesten

Der Orkan „Friederike“ hat auch im Südwesten für Bahnchaos gesorgt. Reisende mussten am Donnerstag wegen eines bundesweiten Stopps im Fernverkehr Alternativen zu ihren geplanten Zugverbindungen suchen. Der Regionalverkehr rollte zunächst weiter, sagte ein Bahnsprecher. Am Stuttgarter Hauptbahnhof zwängten sich die Menschen in Massen in die noch fahrenden Regionalzüge. Lange Schlangen bildeten sich auch an den Info-Schaltern.

17.18 Uhr +++ Schuldach hebt ab

Das Orkantief „Friederike“ hat in Pößneck in Thüringen das Dach einer Schule abgerissen, in der sich noch Kinder befanden. Nach Angaben des Landratsamtes Saale-Orla-Kreis blieben bei dem Vorfall am Donnerstagnachmittag jedoch alle Schüler unverletzt. Das Dach des Grundschulgebäudes hob demnach ab und landete auf dem Schulhof. Am Freitag wird in der Schule kein Unterricht stattfinden. Dafür sollen erste Sicherungsmaßnahmen an der Dachkonstruktion vorgenommen werden. Es sei noch unklar, wann der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden könne, hieß es in der Mitteilung der Behörde.

17.09 Uhr +++ Auch Flughafen Stuttgart betroffen

Das Sturmtief Friederike legt nicht nur den Fernverkehr der Bahn lahm, auch einige Flüge fallen aus. Stuttgart war davon ebenfalls betroffen, etwa 600 Passagiere blieben hängen.

17.07 Uhr +++ Die Auswirkungen am Hauptbahnhof Stuttgart

Am Hauptbahnhof in Stuttgart ist an jedem Gleis der Infostand besetzt. Jeder Mitarbeiter der Bahn ist von einer Traube von Menschen umringt. Alle paar Minuten gibt es Durchsagen. Überall haben Bahnfahrgäste ihre Smartphones am Ohr. Petra Hohmann, Sekretärin aus Ravensburg, ist am Donnerstag um 12 Uhr in Ravensburg mit der Bahn losgefahren. Sie wollte nach Gelnhausen, das in der Nähe von Frankfurt liegt. Schon am Mittag habe ihr Zug nach Ulm Verspätung gehabt, dort sei er dann ganz ausgefallen. Anschließend ist die 55-Jährige mit dem Regionalzug nach Stuttgart gefahren, von dort hätte sie weiter nach Karlsruhe fahren können. Davon nahm sie aber Abstand und stieg wieder in der Regionalzug nach Ravensburg. Planmäßige Ankunft am Abend: 19.30 Uhr. Ihr Ticket gilt nun auch am Freitag. Dann will sie einen neuen Anlauf unternehmen. „Die Information in Stuttgart war gut“, lobt Hohmann die Bahnmitarbeiter.

Bill Steele, 51-jähriger PC-Berater, wollte nach München. Zusammen mit seiner Frau versucht er gegen 16.30 Uhr einen Mietwagen zu bekommen. Doch das ist ein hoffnungsloses Unterfangen.

17.02 Uhr +++ Drittes Todesopfer durch „Friederike“

Während eines Sturmeinsatzes ist in Thüringen ein Feuerwehrmann ums Leben gekommen. Der 28-Jährige wurde in einem Waldstück bei Bad Salzungen von einem Baum erschlagen, wie ein Sprecher der Polizei Suhl am Donnerstag sagte.

16.45 Uhr +++ Bundespolizei twittert Orkan-Schäden

Die Bundespolizei Baden-Württemberg twittert rund um den Orkan von den Schäden in Baden-Württemberg.

16.36 Uhr +++ Reaktionen vom Hauptbahnhof Stuttgart

Christian Watzke, ein Pendler, hat „echt Glückt gehabt“, er ist noch aus Heidelberg nach Stuttgart gekommen. Sein Intercity war wegen des Sturms erst in Frankfurt am Main eingesetzt worden und sollte eigentlich bis Klagenfurt fahren – so lautete zumindest die Anzeige in Heidelberg.

Doch als er in Stuttgart ausstieg, hieß es plötzlich: „Bitte nicht mehr einsteigen“ – und auf dem Gleis erwarteten ihn lauter ratlose Reisende, die gestrandet sind. In seinem Zug sei zuvor ein Mann von Wagen zu Wagen gelaufen, der habe gerufen: „Wer teilt sich mit uns ein Taxi nach Augsburg, wir brauchen noch einen Mitfahrer“, berichtet der 43-Jährige.

16.33 Uhr +++ Drei Tote in Belgien und den Niederlanden

In Westeuropa hat der Orkan bereits mindestens drei Todesopfer gefordert. Im Zug- und Flugverkehr kam es zu massiven Beeinträchtigungen. Hier erhalten Sie weitere Informationen.

16.20 Uhr +++ Zweites Todesopfer durch Sturm „Friederike“

Infolge des schweren Wintersturms „Friederike“ ist in Nordrhein-Westfalen ein zweiter Mensch getötet worden. In Lippstadt im Kreis Soest kam am Donnerstag ein 68-jähriger Lastwagenfahrer bei einem sturmbedingten Verkehrsunfall ums Leben, wie das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste in Duisburg mitteilte.

Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Auch auch am Niederrhein war ein Mann infolge eines Sturmunfalls gestorben. Der 59-Jährige wurde auf einem Campingplatz in Emmerich-Elten von einem umstürzenden Baum erschlagen, wie die Polizei in Kleve mitteilte. Er starb noch an an der Unglücksstelle.

16.00 Uhr +++ Schorndorf: Straße stundelang gesperrt

Ein von Sturm Friederike umgeworfener Baum hat am Donnerstag zu einer längeren Sperrung der Landesstraße 1147 zwischen Schorndorf und Oberberken geführt. Gegen 9 Uhr war bei der Polizei die Meldung zum auf der Straße liegenden Baum eingegangen.

15.52 Uhr +++ Bahn stellt bundesweit Fernverkehr ein

Wegen des Sturmtiefs „Friederike“ hat die Deutsche Bahn den Fernverkehr bundesweit vollständig eingestellt. Fernverkehrszüge bleiben in den Abfahrtsbahnhöfen stehen oder werden in Bahnhöfen unterwegs gestoppt, wie eine Sprecherin des Konzerns am Donnerstag mitteilte. Der Stopp werde voraussichtlich den gesamten restlichen Tag andauern.

Es handle sich um eine Sicherheitsmaßnahme, weil etwa umgestürzte Bäume oder andere Gegenstände auf den Gleisen liegen könnten. Wegen „Friederike“ steht auch der Regionalverkehr der Bahn in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt vollständig still.

Reisende werden gebeten, ihre Reise wenn möglich zu verschieben und sich vor Antritt der geplanten Reise in den Auskunftsmedien zu informieren. Eine kostenlose Servicenummer ist unter 08000 996633 eingerichtet.

13.03 Uhr +++ Duisburg warnt Bürger mit Sirenenalarm

Mit Sirenenalarm hat die Stadt Duisburg am Donnerstagmittag die Bürger vor den Gefahren durch den schweren Wintersturm „Friederike“ gewarnt. Zudem trat der Krisenstab der Stadt zusammen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Die Behörden baten die Menschen in der Ruhrgebietsstadt, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten. Schüler und Kinder in Kitas sollten bis zur Entwarnung durch die Stadt in den Räumen bleiben.

11.54 Uhr +++ Flughafen Schiphol in Amsterdam streicht alle Flüge

Der internationale Flughafen Schiphol in Amsterdam hat wegen des Sturmtiefs „Friederike“ am Donnerstag alle Flüge bis auf Weiteres gestrichen. Das teilte der Airport beim Kurzmitteilungsdienst Twitter mit, kurz nachdem der niederländische Wetterdienst die höchste Alarmstufe ausgegeben hatte. Schiphol ist einer der größten Flughäfen in Europa.

10.43 Uhr +++ Sturmböen fegen über Stuttgart

Das Sturmtief „Friederike“ zieht zur Zeit über große Teile Deutschlands. Der Flughafen München hat bereits erste Flüge gestrichen. Im Fernverkehr der Bahn gibt es erhebliche Verspätungen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor dem Sturmtief, das Orkanstärke erreichen kann.

In Stuttgart allerdings wird es bei Sturmböen bleiben. „Es kann auch mal zu schweren Sturmböen kommen, die dann etwa 90 bis 100 km/h erreichen werden“, so eine Meteorologin vom DWD. Sie rechnet damit, dass das Sturmtief zwischen 12 und 14 Uhr in Stuttgart das Maximum erreichen wird. Im Laufe des Nachmittags wird es sich dann abschwächen. Die Wetterexpertin gibt Entwarnung, denn: „Eine Unwetterwarnung für Stuttgart und die Region gibt es nicht.“

08.13 Uhr +++ Bahn sperrt Drei-Seen-Bahn

Hochschwarzwald ist wegen des Sturmtiefs „Friederike“ der Zugverkehr zwischen Titisee und Seebrugg eingestellt worden. Die Strecke der Drei-Seen-Bahn sei den ganzen Donnerstag über gesperrt, teilte die Bahn am Mittwochabend mit. Demnach wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die Bahn reagiert damit auf die Ereignisse der letzen Wochen.

07.50 Uhr +++ Viele Unfälle auf glatten Straßen

Auf Deutschland kommt ein stürmischer Tag zu. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt, dass es an diesem Donnerstag in vielen Teilen des Landes Orkanböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 115 Kilometern pro Stunde geben könnte. In Hochlagen kann es noch heftiger werden - im Harz wird mit Windgeschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometern gerechnet. Gefahr droht aber nicht nur durch das Sturmtief, sondern auch durch glatte Straßen. Bereits in der Nacht krachte es in Teilen Niedersachsens „im Minutentakt“, wie die Polizei mitteilte.

06.42 Uhr +++ Meteorologen warnen vor Aufenthalten im Freien

Ein Experte des Deutschen Wetterdienstes geht davon aus, dass das Sturmtief „Friederike“ nicht so große Schäden anrichten wird, wie Sturmtief „Xavier“ im Oktober. Von einer Entwarnung kann trotzdem keine Rede sein. In Regionen, denen Orkanböen drohen, empfehlen die Meteorologen, Aufenthalte im Freien zu vermeiden. Sie warnen vor entwurzelten Bäumen, herabstürzenden Dachziegeln und Schäden an Gerüsten und Hochspannungsleitungen.