Streift sich Waldemar Anton (vorne) bald das Trikot mit dem roten Brustring über? Foto: Baumann

Der Aufsteiger hat bei der Spielersuche einige Hürden zu nehmen – mit einem eher kleinen Budget. Hilfreich könnte sein, dass die Corona-Krise den Markt verändert hat.

Stuttgart - Es war im vergangenen Sommer nicht die beste Idee von Hannover 96, das Zwölf-Millionen-Euro-Angebot des FSV Mainz für Waldemar Anton in den Wind zu schlagen. Während auch die Hilfe des 23-Jährigen die Niedersachsen nicht zurück in die Fußball-Bundesliga brachte, muss der Club nun fürchten, sein Eigengewächs für einen Bruchteil der Summe zu verlieren. Das liegt nicht nur daran, dass Antons Vertrag nur noch ein weiteres Jahr läuft – sondern vor allem an der durch die Corona-Krise völlig veränderten Marktsituation.

Obergrenze vier Millionen Euro

Auch der VfB Stuttgart, im Gegensatz zu Hannover umgehend in die Bundesliga zurückgekehrt, zählt jetzt zu jenen Vereinen, die den Defensivallrounder gerne verpflichten würden. Mehr als vier Millionen Euro allerdings dürfte der Aufsteiger kaum bieten – schließlich soll Anton, wenn es denn klappt, nicht die einzige Verstärkung für die Mission Klassenverbleib sein.

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So kurz nach dem Aufstieg sind es zunächst aber andere Themen, die die VfB-Strategen noch mehr beschäftigen. Wann beginnt die neue Saison? Wie kann ein Trainingslager unter Corona-Bedingungen durchgeführt werden? Wann darf wieder vor Zuschauern gespielt werden? All das gehört zu den vielen ungeklärten Fragen, mit denen sich die sportliche Leitung um Trainer Pellegrino Matarazzo und Sportdirektor Sven Mislintat in dieser Woche auseinandersetzt, in der sie gleichzeitig die Analyse der alten Saison vornimmt.

Drei Großverdiener im VfB-Kader

Klar ist schon jetzt, dass sich das Budget für Neuverpflichtungen in einem engen Rahmen bewegen wird. Das Karriereende von Mario Gomez entlastet den Gehaltsetat zwar maßgeblich – in Daniel Didavi, Holger Badstuber und Gonzalo Castro stehen aber auch weiterhin drei Großverdiener im VfB-Kader. Äußerst unwahrscheinlich, dass die Routiniers in diesen unsicheren Zeiten vor Ablauf ihrer Verträge im nächsten Sommer weiterziehen, denn so viel Geld wird ihnen wohl kein anderer Club mehr bezahlen.

Der Blick nach Wien

Sven Mislintat wird sich daher im unteren Preissegment umschauen müssen – bei Akteuren wie dem Mittelstürmer Taxiarchis Fountas (24) von Rapid Wien, der laut griechischen Medien vor einem Wechsel stehen soll. Noch lieber hätte Mislintat sicher dessen Vereinskollegen Yusuf Demir (17), der zweimal zum besten Spieler des Juniorcups in Sindelfingen gewählt wurde. Doch steht das Supertalent nicht nur beim VfB auf der Liste.