Die Vorbereitungen für die nächste Spielzeit laufen auf Hochtouren. Foto: Archiv (fotolia)

Saskia Benz, Franziska Ziegler und Ann-Kathrin Kapfenstein wechseln zur HABO SG.

Großbottwar - Die Handball-Saison ist vorzeitig beendet, inzwischen laufen die Vorbereitungen für die nächste Spielzeit auf Hochtouren. Bei den Landesliga-Frauen der HABO SG sind sie bereits abgeschlossen. Dass Kornelia Baboi künftig wieder Trainerin im Bottwartal sein wird, stand ja bereits seit längerem fest. „Und mit Jessica Popken hatten wir ja schon im Winter einen Neuzugang“, erklärt Stephanie Heim, die sich um den Bereich Spieltechnik der ersten Frauenmannschaft bei der HABO SG kümmert. „Bei den weiteren Verstärkungen haben wir uns auf Spielerinnen aus unserem näheren Umfeld konzentriert“, sagt sie. Herausgekommen sind zwei Heimkehrerinnen und ein Fall von Familienzusammenführung.

Dass Saskia Benz von der SG Schozach-Botwartal wieder zu ihrem Heimatverein zurückkehrt, war ja bereits seit etwa zwei Wochen bekannt. Das Eigengewächs des TV Großbottwar, der ja zusammen mit der HG Steinheim-Kleinbottwar die HABO SG bildet, hatte bis zur 3. Liga beim TVG gespielt. Nach dem Rückzug der damaligen ersten Mannschaft ging sie nach Bönnigheim in die BWOL, später dann zur SG Schozach-Bottwartal, mit der sie es erneut in die 3. Liga schaffte. „Sassi ist in Großbottwar verwurzelt, schon ihre Mutter war hier lange Jugendtrainerin. Daher ist der Kontakt nie abgebrochen, und wir haben schnell erfahren, dass sie kürzertreten will“, sagt Stephanie Heim.

„Ich hatte mich aus privaten und beruflichen Gründen entschieden, dass ich nicht mehr alles rund um den Handball planen möchte. Ich habe zum Beispiel beruflich auch immer wieder Abendtermine“, erklärt Saskia Benz. Sie hatte immer vorgehabt, irgendwann nach Großbottwar beziehungsweise zur HABO SG zurückzukehren. „Und als dann klar war, dass Konny Baboi wieder Trainerin wird, war das ein großer Pluspunkt für die HABO. Denn ich habe ja schon zu TVG-Zeiten unter ihr trainiert und bin immer super mit ihr zurechtgekommen.“

Fast den gleichen Werdegang hatte Franziska Ziegler, die ebenso wie Saskia Benz Jahrgang 1994 ist und auch beim TVG mit dem Handball begonnen hat. Zusammen mit Benz wechselte sie nach Bönnigheim, und sie ging später ebenfalls zur SG Schozach-Bottwartal. Nach dem Aufstieg in die 3. Liga legte sie jedoch ein Auslandssemester in Irland ein und spielte daher bei der SG zuletzt nur in der zweiten Mannschaft. „Ich habe lange gebraucht, um mich zu entscheiden, was ich mache. Denn mein Studium neigt sich dem Ende zu und ich muss schauen, wie es weitergeht. Aber jetzt freue ich mich sehr darauf“, sagt die Außenspielerin über ihre Rückkehr zum Heimatverein. Auch bei ihr war Kornelia Baboi ein wichtiger Faktor: „Sie ist meine Lieblingstrainerin!“

Last but not least wird mit Ann-Kathrin Kapfenstein ein im Bottwartal zumindest altbekannter Nachname von HB Ludwigsburg zur HABO SG wechseln. Die23-Jährige ist die jüngste Schwester von ihrer künftigen Teamkollegin Saskia sowie von Pia Kapfenstein, die ihre Laufbahn nach mehreren Kreuzbandrissen mittlerweile beendet hat. Von Knieverletzungen kann auch Ann-Kathrin Kapfenstein ein Lied singen, bereits zwei Kreuzbandrisse hat sie überstehen müssen. „Ich studiere Sport auf Lehramt, da ist die Fitness schon sehr wichtig. Aber trotzdem kann ich das Handballspielen bislang nicht lassen“, sagt sie.

Bei der HABO SG ist man sehr froh, dass die Familienzusammenführung nun endlich geklappt hat. Denn bereits seit der C-Jugend hatte man versucht, sie ins Bottwartal zu ihren Schwestern zu lotsen. „Aber ich habe auch in Eglosheim oder zwischenzeitlich in Oßweil immer in guten Teams gespielt. Und es fühlte sich noch nicht richtig an, mit der großen Schwester zusammen zu spielen“, erklärt sie. Mittlerweile habe sich dies aber geändert. „Wir haben uns ja weiterentwickelt. Zudem wohnt Saskia auch nicht mehr zu Hause, daher freue ich mich darauf, wieder mehr Zeit mit meiner Schwester zu verbringen.“ Duelle gegen ihre Schwestern gab es in der Vergangenheit vereinzelt, zuletzt im September 2018, als sie Saskia versehentlich „eine mitgegeben“ hatte, was man der älteren Schwester anschließend ansehen konnte. „Das weiß ich gar nicht mehr“, sagt Ann-Kathrin Kapfenstein. Solche Begegnungen wird es künftig höchstens noch im Training geben. Ansonsten wollen die Schwestern miteinander auf Torejagd gehen, Ann-Kathrin vorwiegend auf der Rückraummitte, Saskia eher auf Halblinks. „Aber wie die Konstellation genau sein wird, muss man sehen. Wir sind ja beide recht flexibel“, findet Ann-Kathrin.

Die künftige Trainerin Kornelia Baboi ist mit dem derzeit 18 Spielerinnen umfassenden Kader „auf jeden Fall zufrieden. Wir werden erstmal mit allen 18 starten. Langfristig sollten wir aber eine Lösung finden, bei der alle zum Spielen kommen. Ob dann welche in die zweite Mannschaft gehen oder ob wir rotieren, das wird man sehen.“ Der Beginn der Vorbereitung ist derzeit für den 15. Juni geplant. „Aber wir wissen nicht, ob wir dann wirklich schon trainieren dürfen. Ich plane jetzt erstmal ganz normal, notfalls müssen wir den Plan eben anpassen.“ Zur Zielsetzung kann Kornelia Baboi noch nichts sagen. „Wir wissen ja noch nicht einmal, welche Gegner wir in der Landesliga haben werden. Und ich muss auch erstmal eine Weile mit der Mannschaft arbeiten.“