An der Borkumstraße liegen schon die Leitungsrohre für den neuen Kanal bereit. Foto: Torsten Ströbele

Fast der ganze Stadtteil wird in den nächsten Monaten einen neuen Kanal bekommen.

Stuttgart-Zuffenhausen - Neuwirtshaus wird aufgebuddelt. Fast der gesamte Zuffenhäuser Stadtteil bekommt in den nächsten Monaten einen neuen Kanal. „Der alte ist im Grenzbereich seiner Leistungsfähigkeit angekommen“, sagt Wolfram Bott vom Tiefbauamt. Immer wieder hätte es Klagen von Anwohnern gegeben, die sich über das nicht wunschgemäße Abfließen des Wassers beschwert hätten – vor allem nach starken Regenfällen. „Wir haben gerechnet, geprüft und kamen letztendlich zu dem Schluss, dass wir einen Kanal mit einem größeren Durchmesser dort unterbringen können“, sagt Wolfram Bott. Bis September 2014 soll das passiert sein.

In drei Bauabschnitten werden nun rund eineinhalb Kilometer neue Entwässerungsleitungen mit einem Durchmesser von bis zu 70 Zentimeter verlegt. Während der Arbeiten müssen die Anwohner sicherlich mit Baulärm rechnen. „Wegen der schmalen Straßen kann es schon sein, dass die Bagger oder Lastwagen sehr nah an den Fenstern der Häuser stehen werden“, sagt Bott. Doch nicht nur an den Krach werden sich die Neuwirtshäuser in den kommenden Monaten gewöhnen müssen. Während den Bauarbeiten werden auch teilweise Straßen und Fußwege nicht zu nutzen sein.

Man liegt im Zeitplan

Einen ersten Eindruck von den Auswirkungen der Baustelle konnten sich die Anwohner zwischen Ende November und Ende Dezember verschaffen, als mit dem ersten Bauabschnitt begonnen wurde. In diesem Zeitraum war die Borkumstraße für den Autoverkehr gesperrt. „Jeder, der aus Weilimdorf oder Korntal über die Nordseestraße nach Neuwirtshaus fuhr, musste einen Umweg über die Schwieberdinger Straße in Kauf nehmen“, sagt Bott. „Vor Weihnachten haben wir dann die Borkumstraße aber wieder frei gegeben.“

Zu diesem Zeitpunkt sollten die Arbeiten eigentlich schon etwas weiter vorangeschritten sein, als sie es letztendlich waren. Dennoch liege man im Zeitplan, sagt Bott. Wann es nun weitergehen wird, kann er aber nicht ganz genau sagen. „Wir stehen in den Startlöchern.“ Sobald es die Witterung zulasse und mit keinem weiteren Wintereinbruch mehr zu rechnen sei, würden die Kanalarbeiten fortgesetzt. Dann werde auch die Borkumstraße wieder für den Autoverkehr gesperrt. Im weiteren Verlauf des Bauabschnitts wird zudem der Fußweg von der Borkum- zur Juiststraße zeitweise nicht mehr benutzt werden können. „Die Baustelle wandert, aber auch der Rettungsdienst wird immer wissen, wie er im Notfall fahren muss“, sagt Bott.

Bis Ende August 2013 sollen die Borkum-, Juist-, Sylt- und Teile der Helgolandstraße einen neuen Kanal bekommen haben. „Wir hoffen dann noch dieses Jahr an der Helgoland- und Norderneystraße weiter machen zu können“, sagt Bott. Der letzte Bauabschnitt ist noch nicht terminiert, wird aber in der Neuwirtshaus- und Halligenstraße stattfinden. Insgesamt rechnet Bott mit Kosten in Höhe von ein bis zwei Millionen Euro, wobei allein der erste Bauabschnitt mit 450 Metern Entwässerungsleitungen etwa 800.000 Euro kosten soll.