Besonderes Ereignis: Im November 2022 bringen die Chöre des Verbandes Johannes Keplers Geschichte „Somnium“ als Musical auf die Bühne. Foto: Jürgen Bach

Der Regionalverband wird beim Chorverbandstag in Leonberg seine Selbstständigkeit aufgeben. Ein Zusammengehen mit dem Chorverband Otto Elben Böblingen-Herrenberg ist anvisiert.

Der Chorverband Johannes Kepler (CVJK) tagt jetzt das erste Mal wieder in Präsenz mit seinen Verbandschören, und zwar am Sonntag, 23. April, ab 11 Uhr in der Leonberger Stadthalle. Ein Thema der Veranstaltung, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist, ist die Neustrukturierung. Zwischen 11 und 13 Uhr beschließt der Chorverbandstag darüber, ob es den Chorverband Johannes Kepler weiterhin als selbstständigen Regionalchorverband im Schwäbischen Chorverband geben wird.

Zahl der Regionalverbände soll halbiert werden

Dazu sagt Angelika Puritscher, die Präsidentin des Chorbandes des Altkreises Leonberg: „Die Selbstständigkeit wird sehr wahrscheinlich aufgegeben.“ Das sei eigentlich schon vor 50 Jahren im Gespräch gewesen, als die Landkreis-Reform beschlossen war. Schon damals habe man Positionen im Präsidium nicht besetzen können. Es geht nun darum, die Verbände an die Kreisgrenzen anzugleichen.

Alle Regionalverbände seien von der Mitgliederzahl her kleiner geworden und die Mitgliederbeiträge somit geringer, berichtetet Puritscher. Angestrebt wird deshalb, die Zahl der Regionalverbände zu halbieren. Der Enz-Verein habe bereits einen Beschluss gefasst, er gehöre zum Regionalchorverband Nordschwarzwald, der vom Enzkreis über Calw bis nach Freudenstadt reicht, sagt Angelika Puritscher. „Die haben ihre Satzung schon fertig, die Strukturveränderung läuft gerade“, weiß die Präsidentin des Chorbandes Johannes Kepler, die unter anderem auch die Vizepräsidentin im Schwäbischen Chorverband ist. Im Übrigen sei eine Reform in ganz Baden-Württemberg anvisiert.

Kooperation mit Böblingen-Herrenberg geplant

Schon seit Jahren kooperiere der CVJK mit dem Chorverband Otto Elben Herrenberg-Böblingen, sagt Puritscher. So arbeiteten sie beispielsweise beim Bildungsprogramm zusammen. Vor zwei Jahren sei dann beim Schwäbischen Chorverbandstag eine Zusammenarbeit in allen Bereichen angedacht worden. Entscheidender als die geografischen Grenzen seien jetzt die Standards, die aufgestellt werden, betont Puritscher.

Dabei hätte der Chorverband Johannes Kepler, obwohl er der kleinste Regionalverband sei, schon immer die Standards eingehalten: Sie böten regelmäßig Chorleiterkurse an, ebenso wie eine eigene Jugendarbeit. Ein weiteres wichtiges Thema in der Zukunft sei es, einen Fuß in die Ganztagsschulen zu bekommen. Das sei ein Problem, weil der Musikunterricht lange Zeit kein eigenständiges Fach gewesen sei.

Der festliche Teil des Chorverbandstages, der Chorjugendtag und Ehrungstag mit einschließt, bietet ein abwechslungsreiches Programm und beginnt um 14 Uhr. Die Nachmittagsveranstaltung eröffnet der Chor des Liederkranzes Friolzheim. Auch die Kinder der Carusos-zertifizierten Kindertagesstätte Nord in Leonberg sowie die Kinderchöre der Sportvereinigung Warmbronn treten auf.

Als besonderen Höhepunkt konnte der Veranstalter Patrick Schweiger als „Michael Jackson“ engagieren – er bringt eine rasante Tanznummer auf die Bühne. Eine weitere Tanzeinlage bietet dann die Weil der Städter Ballettschule Gymnastica, die im vergangenen Jahr am Kepler-Jubiläumsmusical „Somnium“ teilgenommen hat.